James Morrison
James Morrison "The Awakening"
Wie bereits der Titel seines dritten Albums andeutet, präsentiert sich James Morrison auf "The Awakening" als ein reifer Musiker, als Künstler, der aufgerüttelt wurde, der in Aufbruchstimmung ist. Darüber hinaus ist der 26-Jährige auch als Sänger gewachsen, als Songschreiber und Musiker, und so gelingt es ihm auf dem dritten Album, die Geschehnisse und Emotionen der letzten Wochen, Monate und Jahre in Songs zu verwandeln. "Meine ersten beiden Alben fühlen sich heute eher wie Übungsrunden an, wie ein paar Schüsse zum Warmwerden", meint er, "und jetzt habe ich die Prüfung endlich bestanden. In gewisser Hinsicht fühlt es sich so an, als wäre diese LP mein erstes richtiges Album."
Das Resultat einer neuen, lockeren Herangehensweise ist ein Album, dessen Folk- und Soul-Songs, zeitlos und zeitgenössisch zugleich sind und extrem warm klingen. Die Streicher setzen an und heben ab, die Melodien und Harmonien sind übergroß, episch, aufbauend, dazu gibt es Balladen mit sehr viel Soul. Morrison knüpft gelegentlich an die Motown-Ära an, bezieht Gospel und Country ein, ja sogar ein Hauch Latin schimmert gelegentlich durch.
Auch wenn auf "The Awakening" die Gefühle ganz ungeschönt im Mittelpunkt stehen, seien die neuen Tracks keine „Downer-Nummern“, die einen runterziehen, so Morrison. "Ja, natürlich geht es da auch um Probleme – aber zugleich geht es mir auch darum, einen Blick auf mein Leben und mein Umfeld zu werfen, alles abzuwägen, um letztlich das Gute daran zu sehen. Ich schätze mal, dass vielen Leuten gerade dieser Aspekt der Songs gefallen wird, denn so ist das Leben nun mal, so funktionieren Beziehungen halt."
Zum Glück ist "The Awakening" genau das Album, das James Morrison schon längst hätte aufnehmen sollen und können; es ist die perfekte Plattform für seine einzigartige Stimme. "Dieses Mal habe ich überhaupt nicht daran gedacht, ob sich etwas verkauft oder nicht, und dadurch habe ich die Arbeit wieder richtig genießen können. Ich hab auch gar nicht andauernd versucht, ganz laute und schwierige Passagen zu singen; stattdessen habe ich mich einfach innerlich zurückgelehnt und so gesungen, wie es mir in den Sinn kam, und dadurch kamen die Songs regelrecht aus mir herausgesprudelt."