Kaninchen mit Frakturen

Robinson hoppelt nicht mehr
hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf untersucht das zehn Jahre alte Kaninchen "Robinson", das seit einer Woche ein Hinterbein hinterherzieht. Für sein hohes Alter macht "Robinson" zwar sonst einen guten Eindruck, doch hoppeln kann er nicht mehr.
Um den Mümmelmann besser untersuchen zu können, wendet Dr. Wolf den so genannten "Hasengriff" an, bei dem das Kaninchen im Nacken gepackt und in diesem Griff auf den Rücken gelegt wird. Beim Abtasten des linken Beins kann der Tierarzt eine Fraktur im Bereich des Kniegelenks ertasten und sobald er etwas Druck auf das Gelenk ausübt, ist ein Knirschen (Krepitationsgeräusch) zu hören. Die Vermutung liegt nahe, dass der Mümmelmann von irgendwo heruntergefallen ist.
Röntgenbilder zeigen Frakturen

Eine Röntgenaufnahme soll Aufschluss über den Zustand des Beines geben und das Ergebnis ist überraschend: Der Langohr-Senior hat in beiden Oberschenkeln der Hinterläufe einen glatten Bruch. "Robinsons" Besitzer sind ratlos, denn sie können sich nicht erklären, was mit ihrem Mümmelmann passiert sein könnte. Fest steht aber, dass derartige Frakturen nur durch sehr starke Gewalteinwirkung verursacht werden, z.B. von einer zufallenden Tür.
Die Frakturen könnten mit Hilfe eines Drahtes fixiert werden, doch es ist fraglich, ob man einem alten Tier diese komplizierte Operation zumuten sollte. Eine Alternative wäre, das Kaninchen möglichst im Käfig zu belassen, so dass es sich kaum bewegt und dann darauf zu hoffen, dass die Frakturen zusammenwachsen. Bedenkt man jedoch, dass das Tier auch Schmerzen hat, sollte eine Einschläferung zumindest in Betracht gezogen werden.
Natur und Tier-Verlag, 2008
ISBN: 978-3866590717, EUR: 19,80
182 Seiten