Kaninchen mit Ohrräude

Sarkoptesräude oder Krätze
Grabmilben (Sarcoptes) sind eine Gattung von Milben, die als Parasiten Gänge in die Haut von Säugetieren bohren, sich von deren Hautzellen ernähren und ihre Eier in den Gängen ablegen.
Die von den Milben verursachte Erkrankung wird Sarcoptes-Räude bzw. "Krätze" genannt und äußert sich durch starken Juckreiz und Krustenbildung.
Durch die Entzündungen kommt zum Milbenbefall meist noch eine Pilz- oder Bakterieninfektion dazu.
Befallen die Milben die Ohrmuschel, sowie den äußeren Gehörgang, spricht man von einer Ohrräude.
Der Praxisfall

Dr. Wolf behandelt ein Riesenkaninchen mit schwerer Ohrräude. Zuerst löst er die Verkrustungen, dann tropft er dem Deutschen Riesen ein Medikament in die Ohren, das die Parasiten abtötet. Damit die Milben auch über den Blutweg bekämpft werden, verabreicht der Tierarzt dem Kaninchen zusätzlich eine Injektion.
Wichtig ist, dass die Behandlung in 14 Tagen, wenn die nächste Generation Ohrmilben aus den Eiern geschlüpft ist, wiederholt wird. Auch muss der gesamte Kaninchenstall gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Da die Milben sich von Tier zu Tier, bzw. über das Heu auf andere Tiere übertragen, empfiehlt sich außerdem die Untersuchung der Kaninchen, die mit dem Tier in Kontakt gekommen sind.