Kastration bei Ferkeln

Kastration ohne Narkose umstritten
Die Hoden von Ebern stellen männliche Geschlechtshormone her und produzieren damit geschlechtsspezifische Ebergeruchsstoffe. Weil es vorkommen kann, dass Eberfleisch beim Erhitzen streng riecht, werden in der Landwirtschaft nach wie vor viele männliche Ferkel kastriert.
Diese Kastrationen werden oft als Routineeingriff ohne Narkose durchgeführt. Tierschutzorganisationen wie der Deutsche Tierschutzbund oder PROVIEH setzen sich deshalb für die Abschaffung der Ferkelkastration ein.
Dr. Wolfs Praxisfall

Dr. Wolf untersucht drei so genannte Microschweineber, die an Privatbesitzer vermittelt werden sollen. Um den typischen Ebergeruch zu vermeiden, sollen die drei Wochen alten Schweinchen kastriert werden.
Da sie genau wie alle Lebewesen eine schmerzlose Behandlung verdient haben, verabreicht der Tierarzt den kleinen Schweinen eine Narkose.
Weil bei einem Eber ein Leistenbruch vorliegt, muss Dr. Wolf die Kastration "bedeckt" durchführen. Das bedeutet, dass die Bauchhöhle dabei nicht geöffnet und die Haut, die den Hoden umgibt (Tunica vaginalis), bei der OP nicht aus der Wunde herausgezogen wird. Die beiden anderen Eber kann der Tierarzt unbedeckt durchführen.