Klimaanlagengift

Alternativen für ein kühles Auto
Die Temperaturen steigen und im Auto wird es wieder heiß. Bereits bei 25°C Außentemperatur heizt sich der Innenraum des Autos auf bis zu 60°C auf. Glücklich können sich diejenigen schätzen, deren Auto über eine Klimaanlage verfügt. Für die meisten ist die Komfortausstattung zur Selbstverständlichkeit geworden, doch kaum einer weiß, wie die Klimaanlage funktioniert.
Verantwortlich für das Abkühlen des Innenraums ist bis dato das Kühlmittel R134a. Doch wenn es nach dem Willen der EU-Kommission geht, soll das umweltschädliche Kältemittel schon bald gegen ein umweltfreundliches ersetzt werden.
Eine umweltfreundliche Alternative ist der Einsatz von Kohlenstoffdioxid (CO2) als Kältemittel. Paradox denken sich jetzt bestimmt viele, schließlich gilt CO2 als Klimakiller. Eigentlich ist dem auch so, doch die Umweltverträglichkeit entsteht, weil C02 als natürliches Klimamittel einfach der Umgebungsluft entnommen und verflüssigt wird. Selbst wenn aus der Klimaanlage mal Kältemittel entweicht, gelangt nur CO2 in die Atmosphäre.
Die ersten Prototypen von CO2-betriebenenen Klimaanlagen laufen bereits problemlos und bei den Tests hat sich ein weiterer Vorteil bemerkbar gemacht: Nicht nur der Ausstoß giftiger Stoffe wird reduziert, sondern auch der Benzinverbrauch. Der Grund: Die CO2-Klimaanlagen arbeiten effizienter als die herkömmlichen R134a Klimaanlagen.
Umweltfreundlich, kostengünstig und energieeffizient – eigentlich dürfte der Einführung von CO2 als Kältemittel nichts im Wege stehen.
Wären da nicht die Chemieindustrie und der Verband der deutschen Automobilindustrie. Schon im Laufe dieses Jahres soll ein neues Klimamittel namens 1234 YF bei Neuwagen eingeführt werden.
Riskanter Chemiecocktail
1234 YF - ein Chemiecocktail, der dazu beitragen soll, dass sich das Klima nicht so schnell aufheizt, von dessen Einsatz aber andere Risiken ausgehen.
Die Deutschen Umwelthilfe stellt Beunruhigendes fest: Im Falle eines Fahrzeugbrands entsteht Fluorwasserstoff, die in Verbindung mit Wasser zur ätzenden Flusssäure reagiert.
Die Risiken, die von 1234 YF ausgehen, haben die Deutsche Umwelthilfe und das Bundesamt für Materialforschung in einem Test nachgewiesen: Bei einer mit dem herkömmlichen Kältemittel 134a befüllten Klimaanlage, wird eine Undichtigkeit in der Klimaleitung erzeugt. Das Klimamittel strömt aus, birgt aber trotz des 580°C heißen Motors keine Gefahr.
Wie reagiert das Klimamittel 1234 YF bei einer Beschädigung der Klimamittel-Leitung?
Der Versuchsaufbau ist gleich. Wieder wird eine Beschädigung der Klimaleitung herbeigeführt. Bereits bei 590°C Motortemperatur kann es zu einem gefährlichen Brand kommen. In Kombination mit der Umgebungsfeuchtigkeit bildet sich die hochgiftige und ätzende Flusssäure, die über die Lüftung in den Innenraum gelangt. Höchste Gefahr für Insassen, Ersthelfer und Rettungskräfte, denn binnen Sekunden greifen die Flammen auf das gesamte Auto über. Und das, obwohl die Chemielobby behauptet, 1234 YF sei schwer entflammbar.
Auch der Klimafachhandel ist von dem Einsatz von 1234 YF wenig begeistert: Um die Klimaanlagen mit dem Füllstoff warten zu können, müssen bis zu 20.000,- EUR in die Prüfgeräte der Servicestationen investiert werden – ohne dass sich etwas an der Technik verbessert.
Und noch einer zahlt drauf: Der Autofahrer. Insider vermuten, dass ein Kilogramm 1234 YF 350,- EUR kosten wird. Das alte Mittel 134a kostet etwa 30,- EUR, CO2 hätte lediglich 3,- EUR gekostet und wäre zudem ungefährlich und umweltfreundlich.