Hundkatzemaus

Kräftige Waldarbeiter

Holzrücken - eine tierische Arbeit

"Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus." - Dass hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn dabei aber ein Pferdewiehern entgegenschallen könnte, hätte sie nicht erwartet. Die sogenannten Rückepferde werden zum Abtransport gefällter Bäume eingespannt. Die stämmigen Kaltblüter strotzen vor Körperkraft - Das Holzrücken ist für sie eine Kleinigkeit.

hundkatzemaus: Diana Eichhorn besucht Pferd Malve bei der Waldarbeit
Malve beim Holzrücken: Das Pferd hilft beim Abtransport der Stämme aus dem Wald

Vor nicht allzu langer Zeit galt das Holzrücken noch als gängige Methode für den Abtransport von gefällten Baumstämmen. In Europa wurden dafür Kaltblutpferde genutzt, in Asien sogar Elefanten. Diese Arbeitsweise wurde seit den 1960er Jahren durch motorisierte Forstmaschinen zusehendst verdrängt. Mit dem "Holzvollernter" wird der Baum abgetastet, gefällt, von den Ästen befreit und bei Bedarf auch noch in handelsübliche Holzstücke portioniert - vollautomatisch. Der Abtransport der Baumstämme erfolgt meist durch Traktoren, Forwarder oder Forstschlepper.

Das herkömmliche Holzrücken mithilfe eines Pferdes verkam beinahe zu einer veralteten Tradition - der Einsatz von Rückepferden galt zu Unrecht als langsame und uneffektive Arbeitsweise. Nur schrittweise und ganz allmählich erfolgt in dieser Hinsicht ein Umdenken.

Diana Eichhorn zu Besuch bei den Rückepferden

hundkatzemaus: Malve bei der Waldarbeit
Olav und Kaltblüter Malve bei der Waldarbeit

Der Abtransport der gefällten Baumstämme geht mit motorisierten Forstmaschinen nicht immer zwangsweise schneller von statten. Denn dabei kommt es ganz auf die Gegebenheiten des Geländes an:

In Radevormwald besucht hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn den "Vorrücker" Olav Stracke. Zusammen mit seiner Kaltblutstute Malve arbeitet er mitten im Wald an einer Durchforstungsmaßnahme - Der Waldboden soll so mehr Licht bekommen. Diana versucht sich dabei selber im Holzrücken - Hier muss sie aufpassen, dass beim Lenken der riesigen Kaltblutstute nicht die Pferde mit ihr durchgehen. Malve ist zwar sehr groß und kräftig gebaut - aber ebenso sanftmütig. Diana ist überrascht, wie ruhig das riesige Kaltblut agiert und arbeitet. Für die perfekte Kommunikation zwischen den beiden muss aber noch an den Kommandos gefeilt werden: Ha-Ha, Brrr, Ho und Hott... Teamarbeit wird hier eben großgeschrieben.

Für den Holztransport müssen Rückegassen in den Wald geschlagen werden. Die industriellen Forstschlepper benötigen dabei weitaus mehr Platz als Rückepferde. So kann die traditionelle Art manchmal auch die schnellere und effektivere sein: Da die Rückepferde nur schmale Gassen benötigen, werden Jungpflanzen und Anbaubestand geschont. Die Bodenschäden halten sich in Grenzen. Schwere Forstmaschinen hingegen reißen oft weite Furchen in den Waldboden - Oftmals wächst in diesen tiefen Narben nichts mehr nach. Die Kaltblüter fabrizieren zudem weitaus weniger Lärm als Forstmaschinen, was wiederum den Waldtieren entgegenkommt.

Durch das Holzrücken liefert Malve ihren Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Ein Rückepferd ersetzt im Laufe seines Arbeitslebens immerhin etwa 70.000 Liter Maschinen-Diesel. Und es sorgt für eine wertvolle und schonende Regulierung des Baumbestands.

Buchtipps zur Arbeit mit Pferden

hundkatzemaus Zugpferde
hundkatzemaus: Zugpferd bei der Waldarbeit

Holzrücken mit Pferden: Handbuch für die Waldarbeit mit Pferden

Erhard Schroll

Starke Pferde-Verlag, 2008

ISBN: 978-3980867528, EUR: 29,90

196 Seiten

Traditionelles Arbeiten mit Pferden

Michael Koch

Ulmer (Eugen) Verlag, 2007

ISBN: 978-3800154494, EUR: 29,90

168 Seiten

Kaltblutpferde

Angelika Schmelzer

Müller Rüschlikon Verlag, 2010

ISBN: 978-3275016990, EUR: 29,90

192 Seiten

Die Interessengemeinschaft Zugpferde im Internet

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