Kryptorchismus

Kryptorchismus beim Hund
"Kryptorchismus" ist der medizinische Ausdruck für das Fehlen eines oder beider Hoden im Hodensack (lat.Skrotum).
Bereits während der Entwicklung des Fötus im Mutterleib bilden sich bei männlichen Hunden die Hoden. Diese liegen zu diesem Zeitpunkt zusammen mit den Nieren außerhalb der Bauchhöhle. Ca. ab Mitte der Trächtigkeitsphase steigen sie dann in den Hodensack ab. Bei der Geburt liegen die Hoden in unmittelbarer Nähe des Leistenkanals, im Alter von etwa sechs bis acht Wochen sollte der Abstieg abgeschlossen sein.
Verbleiben beide oder einer der Hoden in der Bauchhöhle, bzw. im Leistenkanal, sind diese einer ungewöhnlich hohen Temperatur ausgesetzt. Diese Wärmeentwicklung kann zum einen dazu führen, dass die Bildung von Spermien unterdrückt wird. Außerdem kann es zu Hodentumoren kommen. Das Entfernen der nicht abgestiegenen Hoden ist deshalb dringend anzuraten.
Dr. Wolfs Praxisfall

Dr. Wolf behandelt einen jungen Mischlingsrüden, der nur einen sichtbaren Hoden aufweist. Um zu verhindern, dass dieser entartet, muss der kleine Hund kastriert werden. Der Tierarzt entfernt sowohl den innen liegenden Hoden als auch den sichtbaren.
Übrigens: Eine Kastration kann nur dann durchgeführt werden, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Dass aggressive Rüden durch die Kastration umgänglicher werden, ist ein oft gezogener Trugschluss. Durch das Entfernen der Hoden kann lediglich der Sexualtrieb eingedämmt werden.