"Kurt" - ein Fall für den Hundeprofi

Unerzogen und distanzlos

Den schlimmsten Vorwurf, den man sich als Hundebesitzer anhören muss, ist wohl der, dass man überhaupt nicht geeignet ist, einen Hund zu halten. Doch Frauchen Katja Krtschil-Raupach muss sich diese Anklage von Hundeprofi Martin Rütter gefallen lassen. Ihr Hund Kurt tanzt Katja nämlich auf der Nase herum. Er macht weder halt vor Schuhen, noch vor Möbeln und erst recht nicht vor Martin. Vollkommen distanzlos springt er den Hundeprofi an und kaut auf seinem Arm herum. Martin erkennt sofort, dass für Kurt Mobiliar wie Mensch bloße Spielzeuge sind. Die englische Bulldogge kennt keine Regeln und ist vollkommen unterfordert, da Frauchen Katja mit ihm überfordert ist. Sie möchte einerseits Kurts flegelhaftem Verhalten ein Ende setzen. Andererseits vergöttert sie ihn aber über die Maßen und kann ihm keinen Wunsch abschlagen. Kein leichter Fall für Hundeprofi Martin Rütter. Da Hundetraining in der Regel nur über die zum Hund gehörenden Menschen funktioniert, stößt der Hundeprofi mit seinen Erziehungsmaßnahmen bei Frauchen auf Granit. Kann es Martin Rütter gemeinsam mit Katja schaffen, Kurt ein wenig in die Schranken zu weisen?

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Das Training in zwei Schritten

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1. Trainingsschritt

Was in der Beziehung zu Kurt am allernötigsten aufgebaut werden muss, ist Struktur! Ganz klare Regeln und Verbote, Abläufe und "Vereinbarungen" sind nötig, damit Kurt wieder den Respekt vor dem Menschen lernt. Das heißt für Katja vor allem Trainingsarbeit im Alltag: wenig bzw. im Idealfall gar nicht auf Kurts Schandtaten eingehen. Ihn häufiger auf seinen Platz schicken, gerade wenn er distanzlos ist und auf Menschen einstürmt. Und vor allem soll Katja entscheiden, wann sie mit Kurt spielen will, anstatt immer nur auf ihn zu reagieren. Oberstes Gebot dabei ist Konsequenz. Denn wenn Kurt mal etwas darf und im nächsten Moment wieder nicht, kann er die Regeln nicht verstehen und bleibt so der "Herr im Ring". Auch wenn es schwer fällt: Nein bedeutet Nein, und das immer!

2. Trainingsschritt

Wenn Kurt nicht mehr machen darf, was er will, braucht er eine neue Aufgabe, sonst entsteht Frust. Bei Kurt ist es ein Gummiknochen, für den er sich motivieren lässt. Im Spiel mit Frauchen soll Kurt nun erzogen werden. Wenn er hochspringt, um an seinen Knochen zu gelangen, soll sein freches Verhalten unterbunden werden, indem der Knochen nicht geworfen wird. Hält er aber Abstand und ist aufmerksam, fliegt der Knochen zur Belohnung! Wichtig hierbei ist auch, während des Trainings nicht ständig mit dem Hund zu reden, da Kurt die Stimme seiner Besitzerin und damit die Befehle ausblendet. Der Plan steht, aber ob Katja wirklich konsequent genug ist, muss sich erst noch zeigen.

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