Lärmschutz

Brechten - Widerstand wird laut
Eigentlich wäre der Dortmunder Vorort Brechten ein schöner Ort zum Leben - wäre da nicht dieser ständige Lärm.
Die Autobahn A2 wurde sechsspurig ausgebaut. Das sieht und hört man: Vor dem Ausbau gab es ein Tempolimit. Die Autos fuhren langsamer und waren somit leiser. Mit dem Ausbau auf sechs Spuren wurde die Asphaltdecke um 3 Meter erhöht. Die lärmdämmende Böschung musste weichen.
Bereits im Vorfeld der Baumaßnahmen wurde der notwendige Lärmschutz von Straßen.NRW berechnet. Dementsprechend wurde ermittelt, welche Höhe bei den Schallschutzwänden erforderlich ist, um die anliegenden Häuser vor dem Lärm zu schützen. Doch irgendetwas scheint schief gelaufen zu sein.
In den Häusern nahe der Autobahn ist seit dem nicht mehr an Schlaf zu denken - die Lebensqualität sinkt. Die Anwohner fürchten gesundheitliche Schäden. Nun formieren die Brechtener den Widerstand gegen die Baubehörden und rufen eine Interessengemeinschaft ins Leben.
Lärmmessungen sollen zeigen, dass der Ausbau der Autobahn den Lärm deutlich erhöht hat. Durchschnittlich 59 Dezibel sind in reinen Wohngebieten erlaubt. Wir messen nach: 65 Dezibel zur verkehrsruhigen Mittagszeit!
Viel Lärm um nichts?
„Viel Lärm um nichts“, entgegnet die verantwortliche Landesbehörde Straßen.NRW. Dort hält man die Schutzmaßnahmen für ausreichend.
Man habe selbst nachgemessen, mit dem Ergebnis, dass die gesetzlichen Grenzwerte nicht überschritten werden.
Die Brechtener glauben das nicht. Sie behaupten, dass bei Windstille gemessen wurde und wollen nun einen unabhängigen Gutachter mit einer weiteren Messung beauftragen.
Und noch etwas fällt auf: Links von der Autobahn, auf der Seite des Wohngebiets, ist die Lärmschutzwand niedriger als auf der rechten Seite. Bei dem Ausbau der Autobahn war dort Brachland. Jetzt entsteht dort ein Neubaugebiet mit idyllischen Häusern zu hohen Preisen. Dort lässt es sich aushalten - der Lärmpegel ist um zehn Dezibel niedriger.
Das wollen auch die Anwohner des Wohngebiets erreichen und kämpfen weiter für Gleichbehandlung, besseren Lärmschutz und mehr Ruhe.