Lefzenekzem

Entzündete Pusteln und Pickel
Hautpilzerkrankungen sind bei Haustieren nicht selten und können auch auf andere Tiere oder den Menschen übertragen werden. Die entsprechende Erkrankung, die als Dermatophytose bezeichnet wird, macht sich vor allem durch kreisrunden Haarausfall, Juckreiz oder auch Pusteln bemerkbar.
Entzündete Pickel an Lefzen und Kinn können aber auch eine Form von Akne darstellen, die auch bei Katzen auftreten kann. Bei Hunden entstehen diese Ekzeme häufig, wenn Futterreste beim Fressen an der Kinnpartie hängen bleiben, die von der Zunge nicht weggeschleckt werden können und dann die Haut reizen. Die entzündlichen Pusteln werden durch vermehrten Speichelfluss begünstigt, der für einige Hunderassen wie z.B. auch dem Basset Hound recht typisch ist.
Dr. Wolfs Praxisfall

Dr. Wolf untersucht einen Basset Hound mit entzündeten, gelblichen Pickeln an Lefzen und Kinn. Das Tier leidet schon eine ganze Weile unter den unangenehmen Pickeln, auch eine Kortisonsalbe konnte bis jetzt nicht helfen. Da bereits leicht vernarbtes Gewebe zu erkennen ist, scheint die Entzündung mittlerweile chronisch zu sein.
Der Tierarzt geht davon aus, dass an dem entzündlichen Prozess sowohl Bakterien als auch Pilze und Viren beteiligt sein könnten. Die Ekzeme wurden vermutlich durch Streptokokken verursacht, wobei der Erreger die oberen Hautschichten infiziert, so dass sich eitrige und juckende Pusteln bilden.
Dem Tier sollte nach jedem Fressen das Maul gesäubert und getrocknet werden. Zusätzlich hilft ein antibakteriell wirkendes Tuch, das z.B. mit Hamamelis getränkt ist, um die Haut zu beruhigen und zu desinfizieren. Bei der Desinfektion sollte jedoch von Produkten mit reinem Alkohol abgesehen werden, da diese stark auf der Haut brennen! Eine Hautpflege mit Chlorhexidin, verschafft Linderung und sollte 2- bis 3-mal am Tag auf die entzündete Hautpartie aufgetragen werden.
ISBN 978-3-440-09587-4, EUR 12,95
124 Seiten