Martin Rütters Tierheimhelden

Tierschutz ist Herzenssache

Martin Rütters Tierheimhelden: "Ich kann jedem Anfänger nur raten: Hol dir einen Hund aus dem Tierheim."

RTL / Mina TV
V.l.: Hundetrainer Marcel Wunderlich, Pflegerin Sabrina Bock und Martin Rütter © RTL / Mina TV

Tierschutz ist für Martin Rütter eine absolute Herzenssache. In seiner neuen sechsteiligen Reportagereihe trifft Deutschlands bekanntester Tierpsychologe daher auf Menschen in Tierschutzeinrichtungen in ganz Deutschland, um deren Arbeit mit ihren Schützlingen und deren Alltag mitzuerleben. Sie alle sind "Martin Rütters Tierheimhelden". Kurz vor dem Start der neuen VOX-Sendung spricht der "Hundeprofi" in einem exklusiven Interview über die ersten Folgen dieses besonderen Projekts.

Martin Rütters Tierheimhelden auf RTL+

In Folge eins der neuen Reportagereihe sind Martin Rütter und Marcel Wunderlich im Tierheim München zu Gast, wo sie den Arbeitsalltag der Tierschützer erleben. Auf RTL+ kann man sich die ganze Sendung noch einmal ansehen.

Tierschutz ist für Martin Rütter Herzenssache

Bitte führe diesen Satz zu Ende, Martin: Wir brauchen Tierheime, …
… weil die Menschen, die dort arbeiten, mit Fachkompetenz und ihren großen Herzen dafür sorgen, dass Tiere eine zweite Chance bekommen. Deswegen rate ich den Leuten, die sich einen Hund in ihrem Leben wünschen, immer dazu, erstmal im Tierheim vorbeizuschauen. Denn dort warten viele tolle Hunde, die für eine zweite Chance sehr, sehr dankbar wären. Viele Menschen unterliegen dem Irrglauben, dass man mit einem Welpen vom Züchter automatisch vor allen Problemen dieser Welt gefeit sei. Das ist natürlich Quatsch.

Warum ist das Quatsch?
Weil es auch bei Züchtern gute und schlechte gibt. Und darüber hinaus: Selbst innerhalb eines Wurfes kann es große charakterliche Unterschiede geben. So ist der eine Welpe beispielsweise eher der Draufgänger, der forsch durchs Leben schreitet und neugierig fremde Umgebungen erkundet. Der andere dagegen gehört vielleicht eher zur introvertierten Sorte, ein Stoiker, den nichts so leicht aus der Fassung bringt. Oft haben die Leute Angst einen Tierheim-Hund zu nehmen, weil sie denken, der hat auf jeden Fall eine Schraube locker. Das ist einfach Unsinn.

Tierschutz ist für Dich Herzenssache. In Deiner neuen Sendung "Martin Rütters Tierheimhelden" steht dieses Thema deswegen im Mittelpunkt …
Ganz genau. Endlich gibt es diese Sendung, was mich wirklich total freut. Wir – und das sind in dem Fall unsere Trainerinnen Ellen Marques und Sophie Grethe sowie unser Trainer Marcel Wunderlich und ich – stellen in der Sendung Tierheime und Tierschutzprojekte vor, von denen wir sagen: Ja, deren Konzept ist irgendwie cool.

Sogar Tiger finden sich im Tierheim

In "Martin Rütters Tierheimhelden" stehen neben den Tierheimen und deren Projekten also auch die Menschen, die dort arbeiten, im Mittelpunkt?
So ist es. Und das ist uns auch ganz besonders wichtig, die Gesichter hinter dem Thema Tierschutz zu zeigen. Denn mit ihnen steht und fällt ja einfach alles. Es wird also auch um Tierpflegerinnen und Tierpfleger und Tierschützende gehen. Ihre Geschichten und ihre Motivation für diesen besonderen Beruf fand ich bei den Dreharbeiten immer wieder sowas von beachtenswert.

Gefühlt engagieren sich unheimlich viele junge Menschen in Sachen Tierschutz.
Das stelle ich auch so fest. Und ich bewundere diese jungen Menschen. Ich habe das ganz oft, dass mir junge Leute begegnen und ich denke: 'Einfach krass, was die schon alles machen und was die schon alles schaffen.' Das ist ein ganz schönes Gefühl, jungen Menschen dabei zuzusehen, wie viel Leidenschaft und Energie die haben. Und das kann ich wirklich nur den Leuten in meinem Alter empfehlen, weil ich erlebe das leider sehr, sehr häufig, die Überheblichkeit von Männern in meinem Alter – besonders Frauen gegenüber.

Neben Hunden, Katzen, Vögeln und Schafen seid ihr in "Martin Rütters Tierheimhelden" auch einem Tiger begegnet.
Sogar zwei Tigern. Es waren Cara und Sahib, die in der Wildtierstation ein liebevolles und lebenswertes neues Zuhause bei tollen Menschen gefunden haben. Cara stammt – und das muss man sich mal vorstellen – aus privater Haltung und wurde 2013 bei einer Razzia in der Nähe von Neapel entdeckt. Sie war damals fünf Monate alt und in einem winzigen Betonschuppen ohne Fenster eingesperrt. Sahib ist ein ehemaliger Zirkustiger, der zwischen 2007 und 2020 den Großteil seines Lebens mit Transport und Dressur verbringen musste. Das ist einfach sowas von traurig. Die Absurdität von Zirkussen, die solche Großkatzen oder Wildtiere in der Manege vorführen, ist mir in diesen Moment nochmal sehr, sehr bewusst geworden.

Viele Menschen fragen sich immer wieder, ob das Tierheim auch der richtige Ort für diejenigen ist, die zum allerersten Mal ein Tier in ihr Leben holen wollen. Ist er das?
Für mich ganz klar ja. Ich kann jedem Anfänger nur raten: Hol dir einen Hund aus dem Tierheim. Gerade, weil er da herkommt, wo es mit den Tierschützern so viele Menschen gibt, die echt Ahnung haben. Die Tierheim-Mitarbeiter wissen, was sie tun. Da kann niemand hinkommen und direkt einen Hund mitnehmen. Zukünftige Frauchen – beziehungsweise Herrchen – und Hund müssen sich über mehrere Treffen kennenlernen. Da wird die Vorauswahl glücklicherweise sehr streng und damit verantwortungsvoll getroffen.

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