Mein Kind, dein Kind: Der zweijährige Rouven muss fünf Sprachen lernen
Bei "Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn?" ist die 20-jährige Gabriella zu Besuch bei Diplom-Pianistin Tatiana in München. Die gebürtige Russin setzt auf frühkindliche Förderung und lässt ihr Kind weder fernsehen noch am Computer spielen. Dafür lernt der Knirps bereits fünf Sprachen und sein Kinderzimmer gleicht einer Bibliothek.

Die ängstliche Mutter Gabriella ist zu Besuch bei der ehrgeizigen Mama Tatiana, die ihren Sohn Rouven schon früh fördert, wo es nur geht. Der Kleine wird nach dem buddhistischen Glauben erzogen, was bedeutet, dass er machen darf wonach ihm gerade ist. Für Rouven gibt es kaum Grenzen. Dafür muss der Zweijährige aber auch auf Dinge verzichten, die für andere Kinder ganz normal sind. Zum Beispiel Fernsehen oder am Computer spielen.
Das Kinderzimmer von Rouven ist voller bunter Bücher und gleicht fast einer Bibliothek. Gabriella ist erstaunt darüber und bemerkt: "Mir fällt auf, hier steht fast alles auf Russisch." "Weil wir beide Russisch sprechen", erklärt Tatiana und ergänzt: "Es gibt auch manche auf Englisch und auch noch ein bisschen auf Deutsch." Gabriella ist erstaunt: "Findest du nicht, dass das etwas zu früh ist, ihm gleich drei Sprachen beizubringen?" Die gebürtige Russin schüttelt den Kopf und lacht: "Nein, finde ich nicht. Außer den drei Sprachen lernt er noch ein bisschen Polnisch und Weißrussisch, also fünf Sprachen. Kinder unter drei Jahren kann man nicht überfordern. Die sind multitalentiert." Während die angehende Sozialassistentin Gabriella fünf Sprachen für völlig überzogen hält, würde Tatiana ihrem Sohn am liebsten noch Spanisch, Italienisch und Chinesisch beibringen.
Tatiana nutzt jede Gelegenheit zum Sprachen lernen
Auch beim Spielen und Klettern versucht die 32-Jährige ihrem Sohn Rouven die fremden Sprachen nahe zu bringen. Mit bunten Kärtchen, auf denen verschiedene Gegenstände abgebildet sind, möchte die ehrgeizige Mutter ihren Sohn zum Lernen animieren. Gabriella versucht erneut Tatiana davon zu überzeugen, dass sie ihren Sohn erstmal Kind sein lassen solle, aber Tatiana blockt ab. "Ich zwinge ihn nicht. Ich mache das alles spielerisch und ich merke, dass er sehr ehrgeizig ist. Je mehr du in das Gehirn reinkippst, umso größer und kräftiger wird das ", erklärt sie der 20-Jährigen. Diese möchte von Tatiana noch wissen, ob sie als Kind auch so viele Sprachen gelernt habe und erfährt, dass die ehrgeizige Mutter nur Russisch und ein kleines bisschen Englisch gelernt hat, worüber sie auch sehr enttäuscht scheint. Wahrscheinlich möchte Tatiana bei ihren Kindern jetzt alles besser machen.