Mein Kind, dein Kind: Mama Sonia gibt für ihre Kinder alles auf
Kind oder Karriere? Im Erziehungsvergleich von "Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn?" geben Mutter und Karrierefrau Marietta und Vollblutmama Sonia darauf ganz unterschiedliche Antworten.

Sonia hat ihren Job an den Nagel gehängt, um rund um die Uhr für ihre dreijährige Tochter Maria-Angeles da zu sein. Ein schwerer Schicksalsschlag hat ihre mütterliche Fürsorge extrem geprägt: Sie verlor vor einigen Jahren ein Baby. Spätestens seitdem steht für sie eines definitiv fest: Keine Kita kann die liebevolle, aber auch strenge Erziehung einer Mutter ersetzen. Tochter Maria-Angeles bleibt bis zum Schulanfang zu Hause, wo sie von Sonia behütet und beschützt werden kann.
Für "Mein Kind, dein Kind"-Mama Marietta dagegen ist das völlig absurd. Sie kann sich nicht vorstellen, ihr Leben als Frau hinter dem als Mutter anzustellen. Sie studiert Jura und verbringt viel Zeit mit ihrem Hobby, der Schauspielerei. Die Kita und ihr Freund Manuel halten ihr den Rücken frei. Sie ist der Meinung, dass ihr Sohn Leonardo von der professionellen Kita-Erziehung nur profitieren kann.
Marietta sorgt sich um die Zukunft von Maria-Angeles
Als Marietta den Tag bei Vergleichsmama Sonia verbringt, fallen ihr einige Sachen auf, die ihr merkwürdig vorkommen. Die aufopferungsvolle Hingabe, die Sonia für ihre Tochter Maria-Angeles an den Tag legt, ist der selbstbewussten Karrierefrau suspekt. Nicht einmal auf dem Spielplatz lässt Sonia die Dreijährige allein spielen, weil sie Angst hat, dass ihr etwas passieren könnte. Überall, wo Maria-Angeles ist, ist auch Mama Sonia. Marietta hakt nach: "Meinst du nicht, dass wenn du immer so eine extreme Angst hast, dass deine Kleine das irgendwann auch merkt? Dass sie selber dann irgendwann so Ängste entwickelt und total übervorsichtig wird vielleicht?" "Ich glaube nicht. Ich versuche ja, meine Angst zu übertünchen. Ich versuche mit ihr zusammen, auch mit Herzrasen und nassen Händen über das Klettergerüst zu gehen", antwortet Sonia. Sie versucht, ihre Tochter vor allen negativen Erfahrungen zu beschützen: Hinfallen, blaue Flecken und kleine Beulen – alles, was zu einer normalen Kindheit dazu gehört, soll Maria-Angeles nicht erleben müssen. Marietta ist skeptisch, dass diese Fürsorge auf Dauer gut für die Kleine ist: "Wer weiß, wie sich das in Zukunft entwickelt? Vielleicht verarbeitet sie das irgendwie und das beeinträchtigt sie in ihrer Entwicklung."