Mineralwasser: Keime, Pestizide und Uran

Nur jedes zweite Mineralwasser kann empfohlen werden
Mineralwasser ist der Durstlöscher schlechthin. Täglich sollte man 1,5 bis 2 Liter trinken. Die Zeitschrift Öko-Test hat insgesamt 105 Wässer ohne Kohlensäure getestet. Das schockierende Ergebnis: Jedes fünfte Wasser schneidet 'mangelhaft' oder 'ungenügend' ab. Die Prüfer fanden im Labor Abbauprodukte von Pestiziden, Keime und sogar giftiges Uran.
Um den täglichen Flüßigkeitsbedarf auszugleichen, ist die Zufuhr von Mineralwasser unerlässlich. Wer stilles Wasser mag, kann problemlos Leitungswasser nehmen. 'Kranenberger' unterliegt den schärfsten Kontrollen. Man sollte nur auf eine mögliche Belastung durch alte Bleirohre im Haus achten.
Jedes Mineralwasser hat seine eigene Geschmacksnote. Grund ist die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit in den einzelnen Regionen, die dem Wasser die ganz eigene Mischung an Mineralstoffen und Spurenelementen gibt. Damit der Verbraucher weiß, zu welcher Flasche er greifen kann, regelt die Mineral- und Tafelwasserverordnung, was sich hinter den Bezeichnungen "natriumarm" oder magnesiumhaltig" verbirgt.
Die Mineralienhaltigkeit eines Wassers berechnet sich aus der Summe von Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Hydrogencarbonat, Chlorid, Fluorid und Sulfat. Ein Wasser mit sehr geringem Mineraliengehalt enthält nicht mehr als 50 mg/l. Bis 500 mg/l liegt ein geringer Mineraliengehalt vor und bei über 1500 mg/l ein hoher Mineraliengehalt.
In jedem dritten Wasser Rückstände von Pestiziden
Eigentlich unvorstellbar: Laut Öko-Test enthält jedes zehnte Wasser zu viele Keime. Zwar sind die Werte nicht gefährlich, sie übersteigen aber dann doch die Maximalgehalte, die die Mineral- und Tafelwasserverordnung vorschreibt. Auch beanstanden die Tester zwei Wässer, in denen eine besonders hohe Uran-Belastung vorgefunden wurde. Das 'Graf Metternich Quelle Naturelle' und das 'Europerl Naturell'. Schon geringe Mengen Uran können die Nieren schädigen.
In 31 Wässern fand Öko-Test Pestizidmetabolite. In 17 davon sogar Mengen über den Orientierungswert von 0,05 Mikrogramm pro Liter. Metabolite sind Abbauprodukte von Pestiziden, also Giften. Mineralwasser-Hersteller verweisendarauf, dass die Werte eigentlich nur für Pestizide gelten. Zudem seien 'nicht relevante' Metabolite nicht gesundheitsschädlich. Öko-Test verweist aber in diesem Zusammenhang auf die Überwachungsbehörden der Länder, wonach auch die Abbauprodukte von Pestiziden dem Orientierungswert unterliegen.
Nur die Hälfte der getesteten Mineralwässer schnitt 'gut' oder 'sehr gut' ab.