Mini-Serie, Teil 8

"Ich sehe für dich"
Im Städtchen Alpen am Niederrhein liegt die Blindenführhundschule von Siegfried Küch. Seit über 22 Jahren bildet der erfahrene Trainer mit seinen mittlerweile 12 Mitarbeiterinnen Führhunde für blinde Menschen aus. Er und sein Team haben bisher über 500 Blinden nicht nur einen perfekt ausgebildeten Hund, sondern auch einen verlässlichen Freund und Partner fürs Leben und somit mehr Lebensqualität und Mobilität geschenkt!
Noch liegt der kleine, braune Labrador Dolph mit seinen Geschwistern und seiner Mutter in der Wurfkiste bei Familie Sammer und ahnt nicht, welche verantwortungsvolle Aufgabe er einmal erfüllen soll. Doch es gibt einen Blinden, der seine Hilfe braucht: Bei einem schrecklichen Autounfall verlor Reneè Thissen sein Augenlicht - trotzdem will der sportliche junge Mann nicht auf ein eigenständiges Leben verzichten und setzt alle Hoffnungen in seinen zukünftigen tierischen Partner. hundkatzemaus begleitet den jungen Labrador auf seinem Weg zum Blindenführhund, von der Welpenstube über die erste Zeit bei seiner Patenfamilie und den Beginn der Ausbildung bis hin zur alles entscheidenden Gespannprüfung. Doch bis Dolph und Reneè gemeinsam durchs Leben gehen können, gibt es viel zu tun...
Folge 8 - Härtetest im Großstadtdschungel

Seit einigen Tagen lebt der junge Labradorrüde Dolph bei seiner Trainerin Janine Gutknecht, die ihn unter der Leitung von Siegfried Küch zu einem Blindenführhund ausbilden soll. Bis jetzt ist der Hund unbeschwert bei seiner Patenfamilie aufgewachsen, doch nun wird es ernst. Ob Dolph allerdings wirklich das Zeug zum Blindenführhund hat, wird sich in einem weiteren ausführlichen Test zeigen. Nachdem Siegfried Küch und Janine Gutknecht ihn schon vorher im Umgang mit seinen Artgenossen beobachtet haben, geht es in die Duisburger Innenstadt, um herauszufinden, wie er mit den vielen verschiedenen Eindrücken der Großstadt zurechtkommt. Nur wenn der Rüde sich ruhig und gelassen zeigt, kann er ausgebildet werden. Sollte er unsicher oder ängstlich sein, kann er kein Blindenführhund werden. Das wäre nicht ungewöhnlich, denn immerhin schaffen 30 bis 50 % der Hunde es aus den verschiedensten Gründen nicht bis ans Ziel. Die beiden Ausbilder steuern zuerst den Bahnhof mit sehr hohem Geräuschpegel und dichtem Menschengedränge an. Schnell steht fest, dass Dolph in Sachen Laufen und Treppensteigen ein echtes Naturtalent ist. Für den späteren blinden Hundeführer ist es sehr wichtig, dass sein Begleiter gleichmäßig und langsam läuft, um seinen Menschen nicht ins Stolpern zu bringen. Einen ICE sieht Dolph jetzt zum ersten Mal in seinem Leben, doch er reagiert nicht ängstlich, sondern vielmehr interessiert. Besonders öffentliche Verkehrsmittel spielen im Leben eines Blindenführhundes eine wichtige Rolle, da die Blinden in den meisten Fällen auf sie angewiesen sind.
Beim gemeinsamen Ausflug ist der Blindenstock immer dabei, damit die Ausbilder feststellen können, ob der Rüde eventuell unter Stockangst leidet. Doch der Labrador hat ganz andere Schwachstellen, die ihn eventuell die Blindenhundkarriere kosten könnten: Bei anderen Tieren ist seine Gelassenheit schnell vergessen und auch beim Anblick der Stadttauben in der Fußgängerzone wirft er sich begeistert in die Leine. Ein Problem, welches jeden Blinden in massive Gefahr bringen würde. Auch das Fahren mit einem Aufzug im Einkaufszentrum ist dem jungen Hund noch nicht geheuer. Mit konsequentem Training könnte man ihm die wichtige Gelassenheit in Bezug auf andere Tiere und die nötige Souveränitat beim Aufzugfahren antrainieren. Sollte Dolph allerdings beim noch ausstehenden Tierarztcheck Auffälligkeiten zeigen, wäre das die Entscheidung gegen eine Ausbildung zum Blindenführhund. Deshalb möchte Siegfried Küch sein endgültiges Urteil erst nach dem Besuch bei Tierarzt Dr. Heinrich Camp in Kleve fällen. Da ist die Aufregung bei Ausbilderin Janine groß - sie hält große Stücke auf Dolph und hat seit der ersten Begegnung eine ganz besondere Beziehung zu dem schokoladenfarbenen Labrador...
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Hier gibt es u.a. eine kostenlose Checkliste zum Welpenkauf und eine Liste seriöser Züchter der einzelnen Rassen, sowie weiterführende Infos!
Calabro, Silvana
Wissenschaft & Technik Verlag, 2002
ISBN 978-3-89685-315-8, EUR 36,00
424 Seiten
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