Mobile Aluklinik

Mobile Aluklinik

"Reifen-Operationssaal" im Einsatz

Aluräder sind teuer und anfällig: Kantsteine und Salz können die edle Oberfläche zerstören. Doch leichtere Schäden lassen sich von Profis preiswert reparieren.

Stefan Mertens ist so ein Aluprofi. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Sebastian Schürgers leistet er Erste Hilfe bei kaputten Felgen. Bisher bot er seine Hilfe stationär in seiner Werkstatt an, doch vor einem Jahr kaufte Mertens nun einen ausrangierten Rettungswagen, den er eigenhändig zur "mobilen Aluklinik" umbaute.

Im Rettungswagen hat sich der Felgendoktor einen "Reifen-Operationssaal" eingerichtet. Die Radmontage und das Verschicken der Felgen kann sich der Kunde sparen. Bequemlichkeit und Kundenfreundlichkeit ist zwar wichtig, doch vor allem muss das Ergebnis stimmen.

Die Vorgehensweise bei Reparaturen vor Ort unterscheidet sich nicht von der Arbeit in der Werkstatt. Auf den Oberflächenschaden schweißt der Felgendoktor eine Mischung aus Aluminium und Magnesium. Denn nur so kann er die Schrammen beheben und gleichzeitig die Materialstärke wiederherstellen. Dann prüft er die Form der Felge und feilt und schleift, bis sie wieder wie vorher aussieht. Als nächstes suchen die Profis nach Fehlern im Rundlauf der Felge. Denn häufig verursacht ein Bordsteinschaden mehr als nur einen Kratzer.

Denn auch hier kann der Profi helfen, doch das geht nur, wenn die Felge keinerlei Risse oder Materialfehler hat. Um das zu testen, hat Mertens ein Röntgengerät in den Wagen eingebaut. Wie im Krankenhaus kann sich der Experte so ein genaues Bild der Felge machen. Ist alles in Ordnung, kann die Reparatur beginnen.

Profi gegen Schrammen und Risse

Auf das sogenannte Warmrückrollverfahren ist Mertens besonders stolz, denn er hat dieses Verfahren selbst erfunden und weiterentwickelt. Die Felge wird dabei zuerst auf 100°C erwärmt und dann automatisch langsam in ihre ursprüngliche Form zurückgedrückt.

Nach vielen hundert Umdrehungen und ca. einer Stunde ist es dann endlich soweit.

Danach geht’s an die Feinarbeiten. Die Felge wird geschliffen, um sie optimal in Form zu bringen und die Oberfläche zu glätten. Zum Schluss wird noch Klarlack aufgetragen, um sie zu versiegeln. Lohnend ist die Reparatur vor allem bei teuren Felgen und bei solchen, die es im Handel nicht mehr zu kaufen gibt.

Zwar gibt es den mobilen Aluklinikservice im Moment nur in NRW, doch schon bald will Mertens solche Felgen-Rettungswagen deutschlandweit einsetzen. Wenn alles nach Plan läuft, dann rollen bald schon mehrere mobile Alukliniken durch Deutschland.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.aluklinik.com

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