‚Öko Test‘: Ausgerechnet Schuhbecks Olivenöl nur mangelhaft

Es gilt als gesund und lecker: das Olivenöl! Für seine positive Wirkung im Kampf gegen Gefäßkrankheiten sind wir auch gerne mal bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen – schließlich garantiert ein hoher Preis auch eine gute Qualität. Oder etwa nicht? Öko-Test untersuchte 20 Olivenöle der höchsten Güteklasse „nativ extra“ – darunter die Hälfte aus Bio-Produktion – und stellte Überraschendes fest.

Olivenöl
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Schon lange gilt Olivenöl als gesundes Lebensmittel, vor allem im Kampf gegen den zu hohen Cholesterinspiegel. Diesen guten Ruf lassen sich Hersteller gerne auch was kosten, denn schließlich geht es um nichts Geringeres als die beste Güteklasse. Nun hat die Zeitschrift Öko-Test festgestellt, dass gerade das Teuerste unter den getesteten Ölen auch am schlechtesten abschneidet und eigentlich nur die Bezeichnung „nativ“ verdient hätte. Ausgerechnet Starkoch Alfons Schuhbecks Griechisches Olivenöl schmeckte laut Verkostern ranzig, ölig und alt und bekommt insgesamt nur die Bewertung „mangelhaft“. Dabei schlägt es mit einem stolzen Preis von 16,95 € pro 500 ml zu Buche. Auch viele andere Öle scheitern am Geschmackstest und letztlich bekommt nicht einmal die Hälfte der Olivenöle eine „gute“ Bewertung. Schuhbecks Griechisches Olivenöl Nativ Extra wurde laut Anbieter im März 2013 aus dem Sortiment genommen, der Anbieter hat das untersuchte Olivenöl nicht mehr im Programm.

Sowohl bei den Bio- als auch bei konventionellen Ölen schnitten jeweils vier im Gesamturteil mit „Gut“ ab, wobei die Bioprodukte im Schnitt etwas teurer sind. Spitzenreiter bei den Bio-Ölen ist das Alnatura Italienisches Oliven Öl, Nativ Extra und bei den konventionellen Ölen das Gaea Sitia, Kreta D.O.P. Natives Olivenöl Extra. Den schlechtesten Eindruck machten das Oro De Génave Bio Olivenöl Nativ Extra und Schuhbeck’s Griechisches Olivenöl Nativ Extra, die nur „mangelhaft“ abschnitten und – so vermuten die Experten – sogar aus einer älteren Ernte stammen als die anderen getesteten Öle. Die meisten konventionellen Olivenöle wiesen außerdem Pestizidrückstände auf. Selbst bei den Bio-Ölen betraf dies die Hälfte der getesteten Produkte.

Zusätzlich befanden sich Weichmacher in den Erzeugnissen, die vermutlich durch Transportbänder und Schläuche beim Produktionsprozess in die Öle gelangten.

Erfreuliches gibt es hinsichtlich der Herkunft aller im Test vertretenen Olivenöle zu berichten. Anhand der chemischen Analyse konnte bewiesen werden, dass die Öle tatsächlich aus dem auf der Verpackung angegebenen Herkunftsland stammen. Zweifel gab es nur bei dem Produkt Bio Italienisches Oliven Öl Nativ Extra von Aldi Süd, die aber durch eine Prüfung der Dokumente beseitigt werden konnten.

Quelle: 'Öko-Test' 8/2013