Perser mit Nase

Vernünftiger Trend in der Perserzucht
Sie ist berühmt für ihr seidiges, langes Fell, ihr flaches Gesicht mit sehr kurzer Nase und ihr verschmustes Wesen: Die Perser ist wohl die bekannteste Edelkatze weltweit und galt lange Zeit als Luxussymbol. Außerdem ist sie eine der ältesten Rassekatzen überhaupt und die Urmutter vieler moderner Langhaarkatzenrassen, die aus einer Kreuzung der Türkisch Angora mit der Persischen Langhaarkatze entstand.
Doch so schön diese Katze auch ist, so sehr polarisiert sie auch: Denn vor allem in den USA nahm die Zucht extreme Auswüchse an, um das so genannte Peakface mit einer immer flacheren und höher angesetzten Nasen weiterzuvererben. Diese Überzüchtung hatte zur Folge, dass die einstige Schönheit mit Puppengesicht zu einer triefäugigen, unter chronischer Atemnot leidenden, Katze verkommen ist. Durch die flache Nase wird die Atmung erschwert, und die Tränennasengänge sind häufig unterentwickelt oder fehlen, wodurch die Tränenflüssigkeit nicht richtig ablaufen kann. Außerdem kommt es vor, dass Ober- und Unterkiefer nicht aufeinander passen und viele Perserkatzen leiden zudem unter einem erblichen Schwund der Netzhaut (Retinaatrophie).
Mehr Nase, mehr Lebensqualität!

Bis vor 20 Jahren hatten alle Perser eine "lange" Nase und zum Glück gibt es in Europa mittlerweile etliche Perser-Züchter, denen die Gesundheit der Tiere wichtiger ist als angebliche Schönheitsstandards. Immer mehr Perserliebhaber schließen sich diesem vernünftigen Trend zum Wohle der Samtpfoten an! hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn ist zu Besuch bei Monika Pullem aus Sulzbach am Main, die den europäischen Persertyp mit Nase züchtet. Diese Perser entspricht in Fellänge und Farbe den bekannten Rassestandards, hat jedoch eine ausgeprägte und funktionstüchtige Nase. Der Katzenzüchterin ist wichtig, dass sie gesunde Tiere züchtet, wobei die Nase noch einen weiteren Vorteil hat: Bei der Geburt kann das Mutterier die Fruchtblase selbst öffnen - eine Kurznase würde dabei ersticken.
Da sich Monikas Katzen nur in Hinblick auf ihre Nase von der klassischen Perser unterscheiden, spielt die Fellpflege auch bei ihr eine wichtige Rolle. Die langen Haare sollten täglich gekämmt werden, während des Fellwechsel sogar noch häufiger. Kleine Filzknoten können zwar mit einem Entfilzer entfernt werden, große Flächen müssen hingegen radikal geschoren werden. Um dies zu vermeiden und um die Katzen an die intensive Fellpflege zu gewöhnen, sollten schon die Jungtiere regelmäßig gebürstet werden. Monikas jüngster Katzennachwuchs ist gerade einmal zwei Tage alt und hat - dank ihrer Zuchtphilosophie - ein langes und vor allem gesundes Leben "mit Nase" vor sich.
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