Reiseportale im Internet: Vorsicht vor Abzocke im Urlaub
Lockangebote entpuppen sich oft als Schnäppchenfalle
Im Urlaub mal eben nach Berlin - und das für nur 62 Euro. Doch was sich so günstig anhört, kann sich schnell als üble Schnäppchenfalle entpuppen. Denn immer öfter nutzen Reiseportale im Internet solche Lockangebote um Urlauber vor Ort abzuzocken.
Die Schüler Philipp und David hatten vor kurzer Zeit ein solches Alptraumszenario in ihren Ferien erlebt. Um sich Berlin anzuschauen und ein wenig Party in der Hauptstadt zu machen, hatten die beiden Jungs ein Zimmer in einem Hostel über ein Übernachtungsportal im Internet gebucht. Bezahlen sollten die beiden für ganze drei Tage lediglich 62 Euro.
Doch als die beiden angekommen waren, wollte ihnen der Betreiber des Hostels den Schlüssel nicht zum gebuchten Preis herausgeben. 62 Euro wären viel zu günstig und wahrscheinlich ein Fehler des Reiseportals, so die Begründung des Betreibers.
War dieses Ereignis nur ein Einzelfall? Um das zu prüfen, buchten die Jungs – nun in Begleitung einer versteckten Kamera – das gleiche Angebot erneut. Und auch dieses Mal waren die Konditionen des Übernachtungsportals die gleichen. Trotz der Bestätigung des Internetportals bekamen die jungen Urlauber erneut eine Absage des Hostel-Betreibers. Dazu stellte sich heraus, dass sogar sieben solcher Fälle an einem Tag bekannt geworden waren. Die beiden Jungs waren also kein Einzelfall.
Auf eine Nachfrage bei dem Übernachtungsportal hin wurde uns folgendes mitgeteilt: "Aufgrund eines kurzzeitigen technischen Problems wurden Hotelraten und Zimmerkategorien falsch zugeordnet. Dies betraf nur ein Hostel und nur wenige Buchungen."
David und Philipp haben mittlerweile als Entschädigung für den Ärger die kompletten Übernachtungskosten zurückbekommen. Das Hostel hat inzwischen die Zusammenarbeit mit dem Internetportal beendet.
Diese Tipps schützen Sie vor einer Schnäppchenfalle
Nicht nur Zimmer - auch Flüge und Mietwagen kann man im Internet schnell und einfach buchen. Oftmals will der Anbieter vor Ort das Schnäppchen aus dem Internet aber nicht akzeptieren. Dabei hat der Urlauber jedoch eindeutige Rechte.
"Letztendlich geht jeder Reisende ja einen Vertrag ein und er sollte wirklich schauen, wer der Vertragspartner ist. Der muss oben auf diesem Dokument genannt sein und an den muss er sich halten“, so Reiseexperte Ralf Benkö.
Der Urlauber sollte keinesfalls mehr zahlen als vereinbart, denn wenn das Geld erstmal gezahlt ist, ist es dann meistens auch weg. Stattdessen sollte man vor Ort vom Vertrag zurücktreten und sich eine andere Unterkunft suchen. Doch schon im Vorfeld sollte man sich darüber informieren, bei wem man seinen Urlaub bucht.
„Letztlich ist der beste Tipp, auf einen renommierten Anbieter zu vertrauen, einen Anbieter, der einen Ruf zu verlieren hat und im Zweifel doch mal bei Verbraucherzentralen nachzufragen. Da kann man einige Irrtümer vermeiden“, empfiehlt der Reiseexperte.