Rennspiel Real

Computerspiel-Profi gegen Vielfahrer - wer gewinnt?
Rennspiele für die Playstation sind bekannt. Doch was passiert, wenn aus der virtuellen Welt Realität wird und die Spieler statt mit der Fernbedienung vorm Bildschirm, am Lenkrad eines echten Autos sitzen? Wir haben es getestet und einen Vielfahrer-Vater gegen seine Rennspiel-erfahrene Tochter antreten lassen. Auf die Plätze, fertig: Rennspiel real!
Holger Getz ist Kfz-Meister und betreibt eine Tuner-Werkstatt in Langenfeld. Zusammen mit Mechaniker Marek wird hier an den verschiedensten Autos geschraubt. Seine Tochter Christina ist häufig dabei. Ist dann jedoch meistens an der werkstattseigenen Playstation zu finden. Obwohl Holger dem Kasten nicht viel abgewinnen kann, hat er eine Idee für ein Experiment. Was passiert, wenn man die Computerspielansicht auf das reale Verkehrsgeschehen überträgt?
Auf dem Verkehrsübungspark in Jülich wird die Idee in die Tat umgesetzt. Das Fahrzeug wird rennspieltauglich gemacht: die Scheiben werden komplett abgedeckt, ein Ausleger wird montiert und eine Kamera so darauf installiert, dass das eigene Auto und die Umgebung auf dem angeschlossenen Monitor hinterm Lenkrad zu sehen sind. Wer nun den Wagen steuert hat das Gefühl mit einer Playstation zu fahren.
Parcoursfahren mit Playstationoptik
Christina versucht als Erste den Parcours mit scharfen Kurven, mehreren Slaloms, Steigungen und heimtückischen Hindernissen zu durchfahren. Trotz einiger Unsicherheiten und brenzligen Situationen meistert sie die Strecke fehlerfrei. Doch Holger ist sich sicher, dass er trotz der ungewohnten Perspektive aufgrund seiner Fahrpraxis am Ende die Nase vorn haben wird. Tatsächlich macht ihm die Ansicht aber mehr zu schaffen als gedacht, so dass er schließlich nicht nur eine Minute langsamer, sondern auch noch mit sieben angefahrenen Hindernissen ins Ziel kommt.
Verkehrsexperte Bastian Roek hat das Experiment überwacht und ist über den Sieg der Tochter nicht verwundert. Weniger die Erfahrung an der Playstation, als viel mehr die mangelnde Fahrpraxis hätten ihr zum Sieg verholfen. Autofahren sei bei ihr noch nicht so eingeschliffen wie bei Holger, die Umstellung sei ihr deshalb nicht so schwer gefallen.
Fest steht: Auch wenn Computerspielperspektive und echtes Fahren nicht viel gemeinsam haben, Spaß hatten alle Beteiligten allemal!