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Schlechtes Wetter freut Pilzsammler

Schlechtes Wetter freut Pilzsammler

Steinpilze sind besonders beliebt

Was für den einen mieses Wetter ist, das ist für den Pilzsammler ein Idealzustand: Denn bei der Mischung aus viel Regen und Wärme schießen die Pilze überdurchschnittlich stark und schnell aus dem Boden. "Verregneter Sommer gleich gutes Pilzwachstum", erklärt Pilzexperte Franz Heller. Doch bei aller Pilzpracht gilt für Unkundige: "Finger weg", warnen die Fachleute.

"Die Klimabedingungen sind derzeit ideal", sagt Ulrich Groos vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Das Pilz-Wachstum sei unter den derzeitigen Voraussetzungen immens. Besonders beliebt bei den Pilzsammlern: Pfifferlinge und Steinpilze, denn diese Pilze sind am bekanntesten. Andere Pilze wie Champignons, die Holz oder Mist zersetzen, seien auch auf Wiesen zu entdecken, sagt Groos. Allerdings werden für den Verkauf gedachte Champignons als Kulturpilze in speziellen Gewächshäusern auf Stroh oder Sägemehl gezüchtet. "Hier werden die Klimabedingungen optimiert und stabil gehalten", erklärt der Gartenbau-Ingenieur. Zudem seien die Pilze so vor Schädlingen oder Schnecken geschützt.

Fachmann zu rate ziehen

Schlechtes Wetter freut Pilzsammler
© Aleksey Zaharov

Pilzanbau-Experte Groos rät, sich vor dem Pilze sammeln im Wald grundsätzlich gut zu informieren. "Gute Fachbücher geben einen Hinweis, welche Pilze verwechselt werden können und wie man sie voneinander unterscheiden kann. Gerade Anfänger sollten aber mit ihrem Korb voller gesammelter Pilze zu einem Pilzfachmann in der Nähe gehen". Neulingen rät Heller pauschal "die Finger davon zu lassen". Die Verwechslungsgefahr sei zu groß, eine Vergiftung vorprogrammiert. "Hobby-Sammler sollten lieber einen Kurs besuchen oder sich einem Pilzclub in ihrer Nähe anschließen".