Selbstheilender Autolack
Wie bei menschlicher Haut
Kratzer im Lack sind ein Ärgernis für jeden Autofahrer - in die Werkstatt zu fahren, um solche Schäden zu beheben, wird schnell teuer. Abhilfe soll nun ein neuer Kunststoff schaffen. Forscher des Adolphe Merkle Instituts im schweizerischen Fribourg arbeiten an einem Lack, der kleinere Oberflächenschäden im Fahrzeug verschwinden lassen soll.

Dabei orientieren sich die Forscher an der natürlichen Begebenheit der menschlichen Haut, die bei kleineren Verletzungen wieder eigenständig verheilt. Mithilfe von Metall-Ionen wollen sie auch dem Kunststoff die nötige Flexibilität für den erhofften Heilungsprozess geben, so dass sich kleine Kratzer im Lack von selbst wieder verschließen.
Heilungsprozess in Ultraviolett
Die Idee ist, dass man Kratzer, Risse, kleine Löcher heilen kann, indem man diese Polymere mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Das Licht wird absorbiert, das heizt das Material auf, verflüssigt es und dadurch kann es in so kleine Kratzer und Löcher hineinfließen. Wenn das Licht abgestellt wird, erkühlt das Material und erhält so seine ursprünglichen Eigenschaften wieder zurück.
Der Laborversuch belegt dieses Vorgehen: Bei 220°C schließt sich der Kratzer nach etwa 30 Sekunden UV-Bestrahlung von selbst. Die Herausforderung bildet allerdings die fehlende Lackfarbe. Denn bisher verschwindet nur der Oberflächenkratzer in den Versuchen. Tiefere Lackschäden müssen also weiterhin sehr aufwändig ausgebessert werden.