Sing meinen Song: Yvonne Catterfeld im Interview

Yvonne Catterfeld im Interview zu "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert"
Yvonn Catterfeld spricht im Interview über ihre Teilnahme bei "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" © VOX/Timmo Schreiber

"Englisch wäre einfacher!"

Yvonne Catterfeld ist bei der zweiten Staffel von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" mit dabei. Im Interview vorab erzählt sie von ihren, Erwartungen, Hoffnungen und worin sie die größte Herausforderung sieht.

Du bist jetzt eine von zwei Frauen in der Runde und musst vor allem Songs von Männern singen – macht das einen Unterschied?

Nein, das macht für mich überhaupt keinen Unterschied. Wir sind ja frei in der Interpretation und Umsetzung. Was bleibt sind Melodie und Text. Ich hab mir Songs ausgesucht, die mich reizen, in dem ich eine Herausforderung erkenne. Oder wo ich eine Chance sehe, was daraus zu machen, was ich schon immer mal machen wollte und vor allem was man von mir nicht kennt. Es ist wie „Wünsch dir was“, ich kann endlich mal öffentlich machen, was ich so noch nie gemacht habe, worauf ich Lust habe.

Sind die getauschten Songs dann „Yvonne-Catterfeld-like“?

Es ist ja erstmal die Frage, was überhaupt Yvonne-Catterfeld-typisch ist. Das ist bereits eine spannende Frage, weil es gar nichts mit mir zu tun haben muss, sondern dem, was man selektiv von mir wahrgenommen hat. Für die meisten ist es eine Verbindung zu Bohlen, mit dem ich jedoch nur 2 Tage meines Lebens verbracht habe – wenn man sich aber mit mir befasst und dem, was ich alles gemacht habe, ist Yvonne Catterfeld jemand ganz anderes. Deshalb kann man das so eigentlich gar nicht verallgemeinern. Ich bin so an die Vorbereitung herangegangen: Ich habe Songs ausgewählt, dann haben sich natürlich die Wünsche der Sänger bei einigen Songs überschnitten und wir haben diskutiert, wer was macht. Es waren so viele Songs zur Verfügung, ich habe eigentlich intuitiv und mich für die Songs entschieden, bei denen ich über den Text nochmal nachdenken musste – und die nicht sofort das waren, was man von mir erwartet. Anschließend hab ich stundenlang mit dem musikalischen Leiter Mathias Grosch geskypt, das war sehr produktiv. Ich hatte zu einigen Songs, nachdem ich sie ausgewählt hatte, gleich eine Vision, ich wusste schnell, wie ich diese umsetzen wollte. Das habe ich dann mit Mathias Grosch besprochen, wir haben diskutiert und ich habe ihm meine Vorschläge gemacht.

Worauf freust du dich mehr: Die eigenen Songs von den anderen zu hören oder die Songs der anderen zu singen?

Über meine Sendung habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, das lasse ich einfach auf mich zukommen. Da kann ich mich ja letzten Endes nur überraschen lassen. Mein Fokus galt den Songs der anderen, diese respektvoll zu behandeln, aber sie trotzdem zu meinen zu machen und vor allem Spaß daran zu haben und mit dem ein oder anderen zu überraschen.

Welcher andere Künstler war für dich die größte Herausforderung?

Ich fand jeden auf unterschiedliche Art und Weise herausfordernd. Die Prinzen sind mir ehrlich gesagt am leichtesten gefallen. Die sind so weit weg von mir, dass ich da sofort eine Idee hatte, wie ich das genau machen will. Dass alle Songs auf Deutsch sein werden, ist eigentlich die größte Herausforderung, Englisch wäre einfacher, da hört man ja kaum auf Text und Haltung. Vor allem den Text so zu interpretieren, dass er zu meinem wird – das ist für mich das schwierigste.

Bei einem Daniel-Wirtz-Song singst du jetzt: „Zieh dir das Stöckchen aus dem Arsch! Du willst es süß? Hier gibt’s nur scharf!“ – das ist schon sehr weit weg von den Songs, die du eigentlich singst, oder?

Das ist weit weg von den Texten, die man so von mir kennt und vor allem meiner Musik. Einige Songs auf meinen Alben sind jedoch humorvoll oder direkter in der Sprache. Ich schiebe ja heute keine Wolken mehr weiter (grins). Es sind Worte, die zwar eine große Überraschung nach außen sind – aber ich sage diese Worte ja nicht zum ersten Mal in meinem Leben. Nur gesungen hab ich noch nicht "LMAA" (lacht) und ich kann's kaum erwarten. Wenn man den Text liest, denkt man wahrscheinlich „Was macht denn die Catterfeld da?“, aber genauso geht’s sicher auch Daniel, der hat sicher auch nie davon geträumt, einen Song von Yvvonne Catterfeld zu singen.

Was glaubst du: Wie wird das Gefühl sein, wenn du vor deinen Künstler-Kollegen in so intimer Runde auftreten musst?

Das ist etwas, das mich schon sehr beschäftigt. Man hat nur diesen einen Moment, man steht auf - und man weiß ja auch nicht, wann man dran kommt – und muss sofort da sein. Es gibt nur diese eine Möglichkeit. Es ist natürlich auch etwas, was mit dem Moment zu tun hat. So entspannt die Atmosphäre ist - man will auch dem Zuschauer etwas bieten, man will es selber so gut machen, wie man es von sich erwartet hat und in diesem Moment alles aus sich herausholen. Ich finde, dass ist genau das Schwierige: Aus dem Nichts heraus auf die Bühne zu gehen und vor allen anderen und demjenigen den Song zu singen, der von ihm ist.

Die erste Staffel war ein großer Erfolg. Machst du dir vorher Gedanken, wie es in dieser Staffel wird und ob es ähnlich emotionale Situationen geben wird?

Darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Es wird sich alles ergeben, das Schöne an der Sendung ist ja, dass die Kameras beobachten und man den Dingen seinen Lauf lässt. Man darf sicherlich nicht noch einmal das Gleiche erwarten, vor allem die emotionalen Momente waren einmalig und nicht wiederholbar. Außer Xavier reisen wir mit einer völlig anderen Besetzung an und jeder ist eigen, jeder ist individuell und jeder wird sich da einbringen. Eine spannende und unvorhersehbare Kombi. Es ist ein Abenteuer: Wir haben keine Ahnung, wie es wird und wie wir zusammen funktionieren. Im Moment ist die Stimmung sehr gut und locker, ich fühle mich wohl, das finde ich schon mal sehr wichtig. Aber wie es dann dort wird, wenn man sich im Alltag begegnet, keine Ahnung. Aber natürlich empfinde ich Druck durch den Erfolg der ersten Staffel, die so viele Menschen fasziniert hat – ich war ganz überrascht, wie viele Menschen diese Staffel gesehen haben und wie viele gesagt haben „Wow, super! Und du machst da mit!".

Warum wolltest du jetzt bei „Sing meinen Song“ dabei sein?

Diese Sendung bewegt, sie ist ungewöhnlich und innovativ. Endlich mal wieder eine gute Unterhaltungsshow, in der es unglaublicherweise tatsächlich nur um Musik geht und die Emotionen, die Musik nun mal hervorruft. Es ist einfach ein wahnsinnig tolles Format und ich finde es großartig dabei zu sein, gerade weil es ein Abenteuer ist. Ich habe die erste Staffel mit meinem Freund geschaut und eigentlich hat er eher den Anstoß gegeben. Als ich meinem Manager von der Sendung vorschwärmte, erfuhr ich, dass es bereits eine Anfrage gab und er schon im Gespräch war. Ich hab nicht gezögert und sofort zugesagt. Da wusste ich noch nicht, wer außerdem dabei sein würde.

Johannes Oerding singt "Sing meinen Song" ein Ständchen

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