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Skurrile Tierwelt

Skurrile Tierwelt
© picture-alliance/ dpa, Frank May

Der Mistkäfer

Die Käfer erreichen je nach Art eine Körperlänge von 6 bis 26 Millimetern und haben einen ovalen bis kugeligen Körperbau. Die meisten Arten sind schwarz, braun gefärbt, es gibt aber auch metallisch blau, blaugrün oder grün gefärbte Arten. Manche Arten, wie z.B. die Stierkäfer (Typhoeus typhoeus) weisen einen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Männchen tragen Hörner, Höcker oder tiefe Eindrücke auf ihren Halsschilden und ihre Kiefer haben asymmetrische Fortsätze. Der Halsschild der Mistkäfer ist gewölbt und groß. Die Hinterflügel haben zwischen der Cubitalader und der ersten Analader zwei Apikaläderchen. Die Blatthornkäfer haben hingegen nur ein Äderchen. Die Fühler haben 11 Glieder, bei den Arten der Gattung Lethrus sind die letzten beiden Glieder aber in das neunte eingezogen. Am Ende der Fühler sitzt eine dreigliedrige Keule. Alle Beine haben fünf Tarsenglieder. Die Tibien der Vorderbeine weisen an der Außenseite sechs auffällige Zähne auf. Die Facettenaugen sind bei manchen Arten mehr oder weniger stark, bis komplett in zwei Teile abgeteilt.

Ihre Lebensweise

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© dpa, Boris Roessler

Die Imagines sind zum Teil tag-, zum Teil nachtaktiv. Sie können fliegen, aber nur sehr schwerfällig. Sie und auch ihre Larven ernähren sich von Kot (Koprophagie), abgestorbenem Pflanzenmaterial (Saprophagie) und Pilzen (Mycetophagie), nur die Arten der Gattung Lethrus fressen Blätter. Es gibt aber auch welche, die als Imagines keine Nahrung zu sich nehmen. Mistkäfer betreiben eine aufwendige Brutfürsorge. Sie bauen im Erdreich ein unterschiedlich komplexes Gangsystem, in das sie dann Nahrung einbringen, wobei in jede Kammer ein Ei neben das Futter gelegt wird. Beispielsweise wird ein solches Gangsystem unmittelbar in der Nähe von Kothaufen gegraben. Im Tiefland Perus wurde nun erstmals durch Forscher der Princeton University ein Mistkäfer entdeckt, der mit Vorliebe Tausendfüßer jagt und verspeist.