So teuer werden Lebensmittel mit der Fettsteuer
Weltweit werden die Menschen immer dicker. In Dänemark, Ungarn und bald auch Rumänien ist nun Schluss mit lustig. Wird die Fettsteuer bald auch in Deutschland eingeführt werden? Und wenn ja, wann und wieviel mehr müssen wir dann für unsere Lebensmittel zahlen?

Die dänische Regierung hat zum 1. Oktober eine Fettsteuer eingeführt. Damit soll der Gewichtszunahme und den daraus resultierenden Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck Einhalt geboten werden.
Die Dänen müssen für gesundheitsschädliches - also gesättigtes - Fett in ihren Lebensmitteln tiefer in die Tasche greifen. Die neue Steuer für gesättigte Fettsäuren beträgt 16 Kronen (2,16 Euro) pro Kilo in Nahrungsmitteln. Damit wird zum Beispiel ein Paket Butter um 2,60 Kronen (35 Cent) und ein Kilo Schweinehackfleisch um 1,30 Kronen (18 Cent) teurer.
Schokolade, Chips & Co. genießen - oder weglassen!
Angenommen die Fettsteuer würde auch in Deutschland eingeführt und wäre ähnlich hoch, also rund 2 Euro pro Kilo, dann würde die gute deutsche Butter 42 Cent mehr pro 250g-Paket kosten, weil darin 208 g gesättigte Fettsäuren enthalten sind.
Mayonnaise kostete dann rund 37 Cent pro 500g-Glas mehr und ein 250ml-Becher Sahne würde um 12 Cent teurer. Ebenfalls 12 Cent mehr müssten wir für Gouda (Doppelrahmstufe) mit 57,5 g gesättigten Fettsäuren pro 250g-Paket bezahlen.
Nuss-Nougat-Creme würde durch die Fettsteuer mit 24 Cent pro 400g-Glas teurer. Bei Kartoffelchips läppert es sich, denn da kosten 10 Gramm 2 Cent mehr und davon hat man schnell mal einige Gramm verschlungen oder verkrümelt. Lediglich die rund 4 Cent mehr für eine 100g-Tafel Vollmilchschokolade kann man gerade noch verdrücken - denn wer die schafft, ist erstmal pappsatt!
Fakt ist: Die Meinungen, ob eine Fettsteuer auf für Deutschalnd sinnvoll ist, gehen derzeit noch auseinander.
Laut der Sprecherin für Ernährung der FDP-Bundestagsfraktion Christel Happach-Kasan ist die Einführung einer Fettsteuer kein Vorbild für Deutschland. Dass die Menschen heute dicker seien als vor 50 Jahren, läge nicht nur an den geänderten Essgewohnheiten, sondern vor allem auch an der mangelnden Bewegung. Deshalb würde mit der Fettsteuer keine gesunde Lebensweise gefördert, sondern lediglich ein bürokratisches Monstrum geschaffen.
Die ernährungspolitische Sprecherin der Unions-Fraktion, Ursula Heinen (CDU), hingegen ist der Meinung, es sei nicht nachvollziehbar, dass auf Naschzeug nur sieben Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden und somit die Liste der Lebensmittel-Steuersätze dringend überarbeitet werden müsste. Und auch die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Elvira Drobinski-Weiß, fordert, dass ein ungesundes Essverhalten auch finanziell unattraktiver gestaltet werden sollte.