Spezialeinsatz in Pasing
Deutsche Behörden müssen jedes Jahr mehr als 100-mal ausrücken, um exotische Tiere einzufangen. Für Feuerwehr und Polizei sind diese Einsätze jedes Mal ein Abenteuer mit offenem Ausgang und auch die Münchner Feuerwehr hat heute einen "Spezialeinsatz": Michael Aschenbrenner und seine Kollegen von der Feuerwache 6 wurden von einem Hausmeister zu einer ungewöhnlichen Tierrettung gerufen.

Die Mieter eines Wohnkomplexes in Pasing wollen einen Leguan auf einem Baum im Hinterhof gesehen haben. Mit einer großen Portion Skepsis steigen die Feuerwehrleute auf die Drehleiter, denn nicht selten entpuppen sich solche Notrufe als falscher Alarm. Doch in der Krone des 20 Meter hohen Baumes werden sie schließlich fündig - der Leguan erweist sich als Pantherchamäleon, das gut getarnt und völlig unterkühlt im Geäst sitzt.
Erfolgreiche Retttung

Wie gut, dass Einsatzleiter Michael ein großer Reptilienfan ist und sich auskennt. Nach einer geglückten Rettungsaktion nimmt das Team das kleine Kerlchen mit auf die Wache, wo das zutrauliche Tier versorgt wird. Im Fall eines Tierfundes wird immer zuerst versucht, den Halter des Tieres ausfindig zu machen.
Bis es aber so weit ist, würde Michael sich am liebsten persönlich um den Insektenfresser kümmern. Doch ob das abgemagerte Reptil durchkommt, ist noch ungewiss und es wieder aufzupäppeln, wird viel Zeit und Mühe kosten. Und da der Feuerwehrmann das Chamäleon nicht auf der Wache lassen kann, muss er Freundin Susanne fragen, ob sie mit einem neuen tierischen Mitbewohner einverstanden ist...
Haltung und Artenschutz
Fast alle Arten von Chamäleons fallen unter die Artenschutzregeln der EU-Artenschutzverordnung und dürfen nur mit den entsprechenden Papieren angeboten werden. Ausgesetzte Reptilien haben in Deutschland kaum Chancen zu überleben, Finder sollten sofort die örtliche Feuerwehr, die Untere Naturschutzbehörde oder eine Reptilien-Auffangstation informieren. Diese gibt es inzwischen in fast jeder größeren Stadt.