Hundkatzemaus

Spinnenseide in der Medizin?

Nephila-Spinne. Foto: VOX/VP

Forschungen in Hannover

Dr. Anja Hillmer arbeitet an der Medizinischen Hochschule Hannover in der Abteilung Plastische Hand- und Wiederherstellungschirurgie und beschäftigt sich seit zwei Jahren mit Spinnenseide und deren Nutzen für die Medizin. Die Forscher vermuten, dass sich mit Hilfe der hauchdünnen, aber enorm reißfesten Fäden großflächige Wunden besser schließen und Nerven schneller zusammenwachsen. Um diese Annahme zu beweisen, werden die 40 Nephila-Spinnen des Instituts regelmäßig "gemolken".

Dazu werden die Tiere sanft auf den Rücken gedreht und mit einem Stück Mull bedeckt. Dieser wird dann ganz vorsichtig um die Beine herum festgesteckt, damit die Tiere nicht entwischen können. Die "Spinnen-Melkmaschine" wurde extra von der Leibnitz Universität Hannover für die Spinnenforscher entwickelt. Der Fadenanfang wird dann in eine Art Kurbel eingehängt und die Spinnenseide langsam angezapft.

Da Spinnen steuern können, ob sie ihren Faden abgeben oder nicht, ist die Seidengewinnung nicht immer erfolgreich. Ist das Tier ruhig und entspannt, werden bei einem Durchgang jedoch etwa 200 Meter Seide gewonnen. Weil die 40 Achtbeiner der Medizinischen Hochschule allesamt sehr kooperativ sind, liefern sie fast 10.000 Meter Seide pro Woche!

Nach dem "Melken" braucht eine Spinne eine Woche Pause, um sich zu stärken und wieder Seidenproteine aufzubauen. Die notwendige Erholung finden sie in den zwei so genannten "Arachno-Zimmern" der Hochschule - zwei Räume voller Spinnennetze.

Mehr Infos: www.mh-hannover.de

Wo kommen die Spinnen her?

hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht Lehrerin Bettina Gube und ihre Spinnen-AG. Foto: VOX/VP

Die integrierte Gesamtschule in Peine ist bekannt für ihren Öko- und Tiergarten. Unter Aufsicht der Lehrerin Bettina Gube züchtet die "Spinnen-AG" die so genannte Nephila-Spinne aus Südostasien.

Sind die Spinnen mindestens ein Jahr alt, werden sie an die Medizinische Hochschule Hannover weitergegeben und können dann zu Forschungszwecken eingesetzt werden.

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