Sprechstunde bei Dr. Wolf: Boxer-Dame Chili
hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf behandelt heute die Boxer-Dame Chili. Das linke Hinterbein der neunjährigen Hündin ist stark geschwollen. Außerdem leidet Chili seit etwa einem Jahr an einer Geschwulst am Bein, die seither immer größer geworden ist. Der kugelförmige Auswuchs muss definitiv entfernt werden - die Frage ist nur wie.

Derart große Geschwulstbildungen werden meist mit Blut versorgt, daher darf die Wucherung nur sehr vorsichtig von seiner Umgebung gelöst werden. Das Geschwür befindet sich zudem an einer außerordentlich gefährlichen Position. Direkt unter der Haut liegt ein weit ausgedehntes Venennetz, das aus vielen kleinen Äderchen besteht. Die Blutgefäße laufen im Bein schließlich zu zwei großen Stammvenen zusammen: der Vena saphena medialis und der Vena saphena lateralis. Übrigens sind diese beiden großen Blutadern auch im menschlichen Bein zu finden - allerdings unter den Namen Vena saphena magna (große verborgene Vene) und Vena saphena parva (kleine verborgene Vene).
Entwarnung für die Hündin

Mit einem spindelförmigen Schnitt legt Dr. Wolf schließlich das Tumorgebilde frei. Die narkotisierte Boxer-Dame hat mit ihrer Geschwulst Glück im Unglück: bei der kugelförmigen Wucherung handelt es sich nicht um einen bösartigen Tumor, sondern um ein Lipom. Diese gutartige Fettgeschwulst lässt sich leicht aus ihrem Umfeld lösen. Nach erfolgreicher Entfernung der kompakten Wucherung erhält Chili eine Weckspritze. Dr. Wolf verweist auf die Nebenwirkungen der Narkose: die agile Hündin befindet sich noch in einem Dämmerzustand und könnte anfangen zu jaulen. Zum Glück wäre das bei Chili aber eher eine Art berauschtes Singen...