Sprechstunde Dr. Wolf
Ein Hundekörper voller Blei
hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf behandelt diesmal einen Hund, der es in seinem Leben bisher nicht einfach gehabt hat. Der spanische Rüde mit dem Namen Milan wurde in seiner Heimat ins Tierheim "El Refugio de Casas Ibanez" gebracht. Hier wurde angegeben, dass Milan durch einen angeblichen Jagdunfall verletzt wurde. Dass der verängstigte Rüde Leidtragender eines Unglücks mit schwerwiegenden Folgen wurde, ließ sich damals noch nicht absehen. Dr. Wolf stellt schließlich fest, dass sich in einem Auge ein Fremdkörper befindet und auf dem anderen Auge eine Netzhautablösung eintritt. Die scheinbar vollständige Erblindung könnte durch eine Verletzung oder Vergiftung verursacht worden sein. Das Röntgenbild zeigt schließlich die traurige Wahrheit: Milan hat unzählige Schrotkugeln im ganzen Körper.

Kleine Schrotkugeln haben die Eigenheit, dass sie sich beim Beschuss auf eine relativ große Körperfläche verteilen. Die feinen Kügelchen bestanden noch vor einiger Zeit fast ausschließlich aus Blei. Mittlerweile werden vielerorts zunehmend umweltfreundlichere Werkstoffe benutzt. Kein Wunder - Blei ist immerhin hochgiftig. Bei Hunden kann es zu einer schleichenden Vergiftung kommen. Ein Anzeichen hierfür ist ausgeprägtes Muskelzittern. Außerdem kann es zu nervösen Unruhezuständen und Blutungen kommen. Die Behandlung muss individuell auf das Tier eingestellt werden. Hier kommt es ganz darauf an, wieviel Blei im Körper steckt und wie verteilt die einzelnen Schrotkugeln sind. Immerhin müsste jede Bleikugel einzeln entfernt werden - ein so gut wie unmögliches Unterfangen.