Steinschlagbetrug

Loch in der Frontscheibe: Reparatur oder Austausch?
Ein Steinschlag ist schnell passiert und immer ärgerlich. Man kann – um Geld zu sparen – die Löcher auch reparieren lassen, statt die Scheibe auszutauschen. Aber wann kann man Steinschläge reparieren und wann nicht? Und wie ehrlich sind die Werkstätten in dieser Hinsicht? Wir machen den Steinschlagtest und vergleichen fünf Autoglaser!
Thomas Klein vom Bundesverband Autoglaser ist ein Experte für Steinschläge. Er sagt: Längst nicht alle Löcher in der Windschutzscheibe lassen sich wirklich reparieren. Oft bleibt nur der Austausch der kompletten Scheibe. Laut Gesetz dürfen nur Steinschläge mit einer Glasabplatzung von maximal 5 Millimeter und einer Länge von maximal 50 Millimeter geflickt werden. Außerdem darf sich der Steinschlag nicht im direkten Sichtfeld des Fahrers befinden, denn nach der Reparatur bleibt ein kleiner weißer Fleck zurück, der den Fahrer während der Fahrt ablenken könnte. Bei unserem Testwagen, einem VW Golf, muss die Scheibe ausgetauscht werden, weil sich der Steinschlag im so genannten Fernsichtbereich befindet. Wir führen unser Testfahrzeug fünf verschiedenen Autoglaser-Firmen vor und filmen mit versteckter Kamera.
Autoglaser im Test
Das Ergebnis unserer Stichprobe: Drei der fünf Autoglaser sind gnadenlos durchgefallen. Sie boten an, den Schaden im Sichtbereich der Windschutzscheibe zu reparieren und würden damit gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Von den drei Autoglasern, die dazu bereit waren, waren zwei Scheibenreparateure auf Supermarktparkplätzen und einer ein freier Autoglaser mit eigener Werkstatt. Lediglich ein freier Autoglaser und eine große Kette hielten sich an die Spielregeln und wollten die Reparatur nicht durchführen.
Unser Fazit: Vergleichen lohnt sich, denn nicht jeder Autoglaser nimmt es mit den Gesetzen ganz genau. Wenn ein Steinschlag ordnungswidrig repariert wird, erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges.