Tierische Zusatzstoffe in Lebensmitteln: Das steckt in unserem Essen

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Schweinehaare im Brot und Fisch im Wein: Wissen Sie, was in den Lebensmitteln steckt, die Sie täglich essen? Selbst dann, wenn Sie zu den Menschen gehören, die akribisch die Zutatenliste studieren, sind Sie meist nicht schlauer als die meisten anderen. Denn viele Zusatzstoffe tierischen Ursprungs verbergen sich hinter den E-Nummern in der Zutatenliste auf Lebensmitteln.Von Schweineborsten im Brot über Farbstoffe aus Läusen in Süßigkeiten bis hin zu Aromastoffen aus Bibergeil im Eis – sie alle gewährleisten Farbe, Struktur und Geschmack unserer Lebensmittel. Dennoch jagt es vielen vermutlich einen kalten Schauer über den Rücken, wenn man sich vor Augen führt, was man da tatsächlich mitisst.
Aber warum verwenden so viele Hersteller tierische Zusatzstoffe bei der Produktion ihrer Lebensmittel? Die Frage lässt sich schnell beantworten: Grund dafür sind die geringen Kosten. Die tierischen Zusätze sind also nicht besser als die pflanzlichen Alternativen, sondern lediglich billiger. Vor allem in der Fleisch- und Pelzindustrie fallen viele tierische Produkte an, die an Lebensmittelhersteller verkauft werden. Ob Haut, Knochen oder Innereien – praktisch jedes tierische Abfallprodukt lässt sich weiterverarbeiten und landet nicht selten als Zusatzstoff in unserem Essen.
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Oft sind die Zusatzstoffe sogar in der Zutatenliste deklariert, doch kaum jemand weiß, was sich beispielsweise hinter E 120 oder Cystein verbirgt. dahinter steckt. Bedenklich ist dies nicht nur für Muslime oder Vegetarier, sondern auch für Menschen, die einfach wissen wollen, was in ihrem Essen steckt. Denn nur so ist die bewusste Entscheidung "esse ich" beziehungsweise "esse ich nicht" überhaupt möglich. Diese Zusatzstoffe stecken in unserem Essen.
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KarminKarmin ist der einzige tierische Farbstoff, der in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird. Es wird vor allem aufgrund seiner hohen Hitze- und Lichtbeständigkeit eingesetzt. Das rote Pigment wird aus den befruchteten Weibchen der Scharlach-Schildlaus gewonnen und dient zur Färbung von Süßigkeiten, Marmelade und Wurst. Es verbirgt sich hinter „E 120“.
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SchellackBei Schellack handelt sich um eine harzartige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Mit Schellack werden in der Lebensmittelindustrie beispielsweise Schokolade, Kaffeebohnen oder Früchte wie Äpfel oder Melonen überzogen, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Schellack verbirgt sich in der Zutatenliste hinter „E 904“.
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HausenblaseBei Fischleim bzw. der Hausenblase handelt es sich um die getrocknete Fischblase des Störs, der auch als Beluga bekannt ist. Fischleim besteht aus hornartigen, weißlichen Häuten und wird zum Beispiel bei der Weinherstellung eingesetzt. Dort bindet es die löslichen Eiweiße, die den Wein trüben und sorgen somit für dafür, dass der Wein klar ist und zum Genuss anregend aussieht.
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BibergeilVon Bibern wissen die meisten lediglich, dass es Nager mit starken Zähnen sind. Doch auch für die Lebensmittelindustrie spielen Biber eine wichtige Rolle. In den Analdrüsen des Bibers wird ein Sekret produziert, das die Tiere zur Reviermarkierung nutzen. Es wird als Bibergeil oder Castoreum bezeichnet. Dieses Sekret wird bei der Lebensmittelproduktion als Aroma verwendet und kann sich hinter dem Vermerk „mit natürlichen Aromastoff“ verbergen. Am häufigsten wird es als Vanille- oder Erdbeer-Aroma eingesetzt.
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CysteinBei Cystein handelt es sich um ein Eiweiß, das vor allem aus dem Haar und den Borsten von Schweinen und anderen Tieren gewonnen wird. Es wird bei der Brotherstellung eingesetzt und dient dort zur Lockerung des Teigs. Es vebirgt sich hinter „E 920“ oder „E 921“.
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StearinsäureBei Stearinsäure handelt es sich um eine Fettsäure. Sie kann tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein, wird aber häufig aus der Fettsubstanz im Magen von Schweinen gewonnen. Stearinsäure wird beispielsweise in Kaugummi eingesetzt und ist wichtiger Bestandteil von Emulgatoren, die ermöglichen, dass sich Öl und Wasser vermischen.