Unfallakte

Verheerender LKW-Unfall
Zwei Tote, acht Verletzte – die traurige Bilanz eines LKW-Unfalls auf der A7 bei Bockenem.
Der Fahrer eines mit Schuttgut beladen LKW verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er durchbrach die Leitplanken der Autobahn und knallte mit 70-80 km/h in den Gegenverkehr.
Die Unfallstelle sah chaotisch aus: Der geladene Schotter verteilte sich über alle Spuren. Eine Augenzeugin berichtete, dass der LKW quasi herangeflogen kam. Ein auf der Gegenspur fahrender Renault konnte nicht mehr ausweichen. Er krachte in die Fahrerkabine des auf der Seite liegenden LKW.
Der 38-jährige LKW Fahrer war auf der Stelle tot. Bei den Rettungsarbeiten machten die Sanitäter einen grausamen Fund: Auf der Beifahrerseite saß ein Kind!
Der Rettungshubschrauber Christoph 30 wird sofort alarmiert, doch in der Luft kann er bereits abdrehen: Der achtjährige Sohn des LKW Fahrers hat den Unfall nicht überlebt.
Spätere Gutachten der Rechtsmedizin ergeben, dass die tödlichen Verletzungen von Vater und Sohn nicht durch die Wucht des Umkippens resultieren. Ursächlich für den Tod war der Einschlag des Renaults. Er traf den LKW an seiner empfindlichsten Stelle: Der Fahrerkabine. Den PKW Fahrer trifft allerdings keine Schuld – er hatte keine Möglichkeit zu reagieren.
Wie konnte es zu so einem tragischen Unfall kommen?
Es gibt eindeutige Hinweise, dass der linke Reifen an der Vorderachse des LKW geplatzt ist. Das Fahrzeug wurde unkontrollierbar. Der Fahrer hatte nicht den Hauch einer Chance den Unfall zu verhindern.
Doch warum platzt ein zwei Jahre alter Reifen? Der Frage geht Unfallanalytiker Bernhard Rodeck nach. Er findet deutliche Einschnitte auf der Lauffläche, die von Fahrten auf Schotterwegen, Baustellen oder Steinbrüchen stammen. Eine Schwachstelle bei jedem Baustellenfahrzeug.
Der Unfall hat das Bewusstsein aller Beteiligten geschärft, denn es hätte jeden treffen können. Baustellenfahrzeuge halten sie seitdem besonders im Auge.