Unfallakte

Raser bei Nacht
"Nachts ist die Autobahn frei, da kann man sicher Gas geben" - das denken viele Autofahrer und vergessen dabei, dass sie damit ein großes Risiko eingehen. Was ist nämlich, wenn auf der Fahrbahn ein unbeleuchtetes Auto oder Menschen stehen?
Genau dies passierte bei einem schweren Verkehrsunfall im März 2009 auf der A1 in Höhe des Ahlhorner Dreiecks: Ein Audifahrer prallt mit hoher Geschwindigkeit auf einen stehenden VW Golf. Der Audifahrer und eine an der Front des Golf stehende Frau sind sofort tot. "Es war einer der grausamsten und tragischsten Verkehrsunfälle, die ich in meiner gesamten Dienstzeit erlebt habe", erinnert sich Polizeihauptkommissar Ralf Burdorf. Dramatische Momente an der Unfallstelle erlebten auch die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr. Während sich die Rettungsmannschaften um die Überlebenden des schweren Verkehrsunfalls kümmerten und Polizeibeamte Spuren sicherten, trafen Angehörige der Toten an der Unfallstelle ein. "Es haben sich erschütternde Szenen abgespielt", beschreibt Konrad Böske von der Feuerwehr in Emstek die Situation. "Ein sofort angefordertes Kriseninterventionsteam hat sich dann um diese Menschen gekümmert".
Spurensuche
Nur mühsam gelingt es den Beamten der Autobahnpolizei, Klarheit über den eigentlichen Unfallverlauf zu gewinnen. Die Beschädigungen an dem Golf deuten darauf hin, dass dieses Auto bereits vor dem schweren Verkehrsunfall verunglückt sein muss und in der Dunkelheit mit defekter Beleuchtung auf der linken Spur liegen geblieben war. Der heranrasende Audifahrer sah das Unfallauto erst viel zu spät und prallte nahezu ungebremst mit etwa 155 km/h gegen den Golf. Wäre der Audifahrer etwas langsamer gefahren, hätte dieser Unfall möglicherweise verhindert werden können.