Versicherungsschutz für Vierbeiner

Viele Tierhalter verdrängen den Gedanken, dass ihr vierbeiniger Liebling einmal in einen Unfall verwickelt werden könnte. Kommt es dann aber zum Ernstfall, haben zahlreiche Besitzer nicht nur mit einem schweren, emotionalen Schock zu kämpfen, sondern oft auch mit finanziellen Problemen. Die Kosten für Notversorgungen, Operationen und Haftungsfragen können schnell zu Unsummen werden. Für solche Fälle werden die unterschiedlichsten Tierversicherungen angeboten. Doch welche Arten von Versicherungsschutz werden für unsere Vierbeiner überhaupt angeboten und nützen die Zusatzleistungen eigentlich etwas? hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn trifft sich mit den beiden unabhängigen Vermittlern für Tierversicherungen Vanessa Schouten und Timo Ulbricht, um sich über gängige Versicherungsmodelle zu informieren und beleuchtet auch die finanzielle Seite. Welche Beitragskosten kommen auf Tierhalter zu, die ihre Lieblinge versichern lassen wollen?
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Katzenversicherungen sind besonders bei Freigängern ratsam. Abenteuerlustige Stubentiger sind oft Gefahren wie Infektionen, Knochenbrüchen oder Verletzungen ausgesetzt. Die Samtpfoten können über eine Katzenoperationsversicherung oder Katzenkrankenversicherung abgesichert werden. Während die Operationsversicherung wirklich nur OPs und eventuelle Nachbehandlungen abdeckt, beinhaltet die umfassende Katzenkrankenversicherung zusätzlich zu den chirurgischen Eingriffen auch ambulante Behandlungen.
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Eine KATZENOPERATIONSVERSICHERUNG deckt neben Augenverletzungen und Knochenbrüchen auch Zahnentfernungen ab allerdings auch nur, wenn es sich um einen operativen Eingriff handelt.
Die KATZENKRANKENVERSICHERUNG hingegen beinhaltet zusätzlich ambulante Behandlungen und kann ab einem Beitragssatz von monatlich 13,90 Euro abgeschlossen werden. Trotzdem sollte der Versicherungsabschluss vorher gut überlegt sein: Kosten für Impfungen und Kastrationen sind oftmals nicht im Versicherungspaket enthalten und müssen zusätzlich entrichtet werden.
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Hunde werden nicht selten in folgenschwere Zwischenfälle verwickelt, die katastrophale gesundheitliche und finanzielle Auswirkungen haben können. Sei es durch Unfälle im Straßenverkehr, Vergiftungen oder Haftpflichtfragen, durch verletzte Passanten. Für den besten Freund des Menschen gibt es vier gängige Versicherungen: Hundehaftpflichtversicherung, Hundekrankenversicherung, Hundeoperationsversicherung und die Hundevergiftungsversicherung.
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Wird ein Hund in Folge eines Notfalls operiert, steht für den Tierhalter zu Recht das Wohlergehen des Vierbeiners im Mittelpunkt. Nach dem Eingriff wird der Besitzer dann aber oft mit immensen Krankenhausrechnungen konfrontiert, die in drastischen Fällen auch zum finanziellen Ruin führen können. Eine HUNDEOPERATIONSVERSICHERUNG kann ab einem monatlichen Beitragssatz von 7,93 abgeschlossen werden. Wer auf eine OP-Versicherung verzichten will, sollte für den Ernstfall monatlich ein paar Euro als Notgroschen zurücklegen. Eine HUNDEHAFTPFLICHT wird auch von Verbraucherschützern empfohlen. Ab einem Jahresbeitrag von 35,88 Euro haftet die Versicherung für Schäden an fremdem Eigentum oder anderen Hunden. Die Versicherung ist in einigen Bundesländern mittlerweile übrigens Pflicht! Viele normale Haftpflichtversicherungen bieten gegen einen Prämienaufschlag auch die Mitversicherung von Hunden an. Nachfragen lohnt sich also!
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Für Pferde gibt es gleich eine ganze Reihe verschiedener Versicherungsmodelle. Das große Angebot ist kaum verwunderlich, schließlich sind Pferde große Reittiere, die auch in schwere Straßenverkehrsunfälle verwickelt werden können. Neben der Pferdehaftpflichtversicherung gibt es außerdem die Pferdeoperationsversicherung, die Pferdekrankenversicherung, eine Pferdelebensversicherung und verschiedene Reitunfallversicherungen.
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Rund 90 Prozent aller Pferdebesitzer verzichten auf eine Operationsversicherung. Besonders bei großen Reittieren sind die Operationskosten aber immens. Immerhin sind chirurgische Eingriffe oft mit einem großen Aufwand und viel Pflegepersonal verbunden. Eine OPERATIONSVERSICHERUNG für das Pferd kann schon ab einem monatlichen Beitrag von 10,16 Euro abgeschlossen werden. Eine PFERDEHAFTPFLICHTVERSICHERUNG ist bundesweit keine Pflicht, sollte für jeden Pferdehalter aber selbstverständlich sein. Schließlich finden Ausritte mit den oftmals scheuen Riesen in den seltensten Fällen ausschließlich auf menschenleeren Wiesen statt. Pferde agieren meist auch im Straßenverkehr oder werden über stark genutzte Reitwege geführt, ein hohes Gefahrenrisiko also. Die Haftungsfrage bei einer Reitbeteiligung muss im Einzelfall geklärt werden. Grundsätzlich haftet allerdings der Halter des Pferdes. Fremdreiter können beispielsweise über eine REITERUNFALLVERSICHERUNG mitversichert werden. Ab einem monatlichen Beitrag von 5 Euro wird hier das Pferd versichert und nicht der jeweilige Reiter.
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Für Hunde, Katzen und Pferde gibt es mittlerweile eine ganze Palette an den verschiedensten Versicherungsmodellen. Welche Versicherung Ihren Bedürfnissen und denen Ihres Vierbeiners am nächsten kommt und ob sich eine Versicherung für Sie überhaupt lohnt, muss individuell entschieden werden. Bei der Frage, welche Tierversicherungen letztendlich für Sie und Ihren Liebling wirklich sinnvoll sind, können Versicherungsexperten im Internet weiterhelfen. Hier gibt es außerdem diverse Vergleichsrechner, die Sie umfassend über Tarife und Leistungen aufklären.
Nager müssen bisher übrigens ohne Schadensausgleich im Risikofall auskommen, da es für Mäuse und Kaninchen bislang keinen Versicherungsschutz gibt.
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