Wer später bucht, reist billiger

Last-Minute-Reisen lohnen sich
Die Reiseveranstalter werben oft mit ihren Frühbucherrabatten. Ihre Empfehlung: Wer früher bucht, spart Geld. Ob das stimmt, hat jetzt die Stiftung Warentest untersucht und ist zu einem anderen Ergebnis gekommen.
Untersucht wurden insgesamt 112 Pauschalreisen in acht Zielgebieten. Gebucht wurden jeweils 14 Tage in einem Doppelzimmer. Abflugzeit war im Juni und es wurde zweimal gebucht – einmal im Januar und dann zwei Wochen vor Reiseantritt.
Der Preisvergleich habe ergeben, dass in rund der Hälfte der Fälle die Kurzentschlossenen günstiger reisten, als ihre Mitreisenden, die früh gebucht hatten, geht aus dem Test hervor. Vor allem bei Fernreisen sei die Chance sehr groß, mit Last-Minute-Buchungen einen Preisvorteil zu erzielen.
Im Beispiel von Kuba war in 80 Prozent der Fälle der Last-Minute-Preis billiger und in 20 Prozent waren die Schlussverkaufstickets bereits ausgebucht. Aber auch, wenn die Reise nicht so weit gehen soll, ist eine kurzfristige Buchung oft lohnenswert. Die Reisen nach Ägypten waren ebenso zu 80 Prozent günstiger beim späten Buchen. 20 Prozent lagen im Preis höher.
Ohne Flexibilität geht nichts
In Ländern wie der Türkei muss bei der Wahl von Last-Minute-Angeboten genau hingeschaut werden. Nur ein Viertel der Reisen war kurzfristig billiger. Ein Viertel war teuerer, die Hälfte der Reisen war zwei Wochen vor dem Abflug bereits ausgebucht.
Das Einsparpotential ist dabei sehr beachtlich. Die Stichproben ergaben bis zu 35 Prozent vergünstigte Reisepreise bei Last-Minute-Reisen. Bei den Frühbucherrabatten lagen die Vergünstigungen deutlich darunter.
Um in den Genuss der günstigen Spätbuchungen zu kommen ist allerdings ein hohes Maß an Flexibilität nötig. Welche Zielorte und Reisezeiträume letztlich im Last-Minute-Angebot landen, ist vorher schwer abzusehen. Das gilt besonders für Familien mit Kindern, die noch an die Schulferien gebunden sind.