Werkstätten im Test

Wie gut sind Kfz-"Urlaubschecks"?
Fast jede Werkstatt bietet einen Urlaubscheck. Vor allem große Werkstattketten sind sehr günstig, manche machen den Test sogar kostenlos. Aber was kommt dabei für die Werkstätten rum? Wir prüfen mit versteckter Kamera und zusammen mit dem Kölner Marktforschungsinstitut Moventi, ob die Werkstätten fair arbeiten oder nach dem Urlaubscheck unnötige Reparaturen empfehlen.
Unsere Tester waren mit ihren Fahrzeugen bundesweit in sechs verschiedenen Städten im Einsatz. Alle Autos wurden vorab von unabhängigen Sachverständigen begutachtet und der Zustand schriftlich festgehalten. Getestet wurden die vier großen Werkstattketten Euromaster, Pitstop, Vergölst und ATU, außerdem in jeder Stadt eine freie Werkstatt.
Rund dreiviertel der getesteten Werkstätten kamen zu den gleichen Ergebnissen wie unsere Sachverständigen in ihren Gutachten. Doch unser Test zeigt: Für manche Werkstätten scheint der günstige Urlaubscheck nur ein Mittel zu sein, um Umsatz zu generieren. Bei ATU zum Beispiel rät uns ein Mechaniker, unnötige Reparaturen im Wert von 640,- EUR durchführen zu lassen. Doch laut dem Gutachten unseres unabhängigen Sachverständigen war der Wagen völlig in Ordnung.
Die Ergebnisse unserer nicht repräsentativen Studie
Bei den freien Werkstätten gab es keine Abweichungen von den Gutachten. Auch bei den Euromaster-Filialen wurden uns keine unnötigen Reparaturen angeboten, allerdings wurden dort auch nicht die Mängel gefunden, die zuvor unser Sachverständiger kritisiert hatte. ATU und Pitstop haben unseren Testern in zwei von sechs Fällen mehr angeboten, als laut Gutachten notwendig gewesen wäre. Vergölst hat die meisten unnötigen Reparaturen vorgeschlagen, die teilweise bis zu 1.100,- EUR kosten sollten.
Fazit: 8 von 30 Werkstätten haben uns im Schnitt 436,- EUR zu viel veranschlagt für Reparaturen, die laut Gutachten nicht notwendig waren. Wer das vermeiden will, sollte sich lieber zwei Meinungen einholen.