"What A Wonderful World"

"What A Wonderful World" - Israel "IZ" Kamakawiwo'ole

Selten zuvor hat man den Welthit "Wonderful World" so eigenwillig, aber auch so feinfühlig interpretiert gehört, wie in der Version von Israel "IZ" Kamakawiwo'ole.

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Nach dem Nummer-Eins-Hit-Dauerbrenner "Over The Rainbow" gelingt dem 1997 verstorbenen Hawaiianer eine zweite große Überraschung. Er bearbeitet den absoluten Klassiker fast schon traditionell, nur seine Haus-Instrument, die Ukulele, sorgt für atmosphärisches Störfeuer. Die Stimmlage von IZ ist diesmal nicht die spezielle Kopfstimme, mit der er "Over The Rainbow" in den deutschen und internationalen Charts etablieren konnte, sondern ein sonorer Bariton.

Damit erweist Kamakawiwo'ole seinem großen Kollegen "Satchmo" einen Gruß. Ein großer Song – kongenial neu gestaltet von einem großen Musiker.

Somewhere Over The Rainbow - The Best of Israel "Iz" Kamakawiwo'ole

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"Hit aus dem Jenseits" titelte Ende Oktober 2010 der Online-Dienst der Wochenzeitung "Die Zeit" zum eindrucksvollen Aufstieg der Single "Over The Rainbow/What A Wonderful World". Schließlich verstarb Israel Kamakawiwo'ole, genannt IZ, bereits 1997. Dennoch stand der von seiner samtweichen Stimme getragene Song 12 Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Single-Charts.

Das ehemalige Mitglied der Band Makaha Sons of Niihau war in seiner Heimat bereits mit dem im Jahr 1993 eingespielten Debütalbum "Facing Future" auf der Überholspur. 17 Jahre später läuft nun auch in Deutschland das zarte Ukulelen-Spiel des massiven Mannes aus Hawaii. Das Video mit Szenen von seiner herzergreifenden Beerdigung wurde bei YouTube und MyVideo bereits über 14 Mio. Mal angeklickt.

IZ hatte das Format eines japanischen Sumo-Champions - mit sanfter, geschmeidiger Stimme. Nach seinem Debüt erblickten noch zwei weitere Alben zu Lebzeiten das Licht der Welt. Drei posthume Veröffentlichungen aus den Jahren 1998 bis zur CD "Wonderful World" (2007) folgten. Mit der Liebe zu Hawaii und seinen Bewohnern zog IZ nach und nach die ganze Welt in seinen Bann.

Wenn nun unter dem Titel " Somewhere Over The Rainbow – The Best of Israel Kamakawiwo'ole" die 13 prägnantesten Songs seines eindrucksvollen Repertoires erscheinen, erschließt sich seine reichhaltige Schaffensperiode. Von der namensgebenden Coverversion "Over The Rainbow", "Wind Beneath My Wings" von Bette Midler oder dem Willie-Dan-Song "White Sandy Beach" bis zu den Tracks in hawaiianischer Sprache, dem "Ōlelo Hawai'i.

Bereits vor acht Jahren wurde die Coverversion des Musical-Klassikers "Over The Rainbow" in der Fernsehserie "Emergency Room" eingespielt. 2004 gehörte der Song zum Score des US-Films "50 First Dates" mit Adam Sandler und Drew Barrymore. Und in diesem Jahr lieh IZ seine Stimme der Titelmelodie des Vox-Thementags "Planet Blue – Der Tag des Wassers". Am 3. September 2010 wurde der Song schließlich offiziell veröffentlicht – seitdem hat die Single zweifachen Platin- und einfachen Goldstatus für über 750.000 verkaufte Songs erreicht, das Album Facing Future fand über 200.000 Käufer und erreichte ebenfalls Platinstatus.

IZ war ein hawaiianischer Volksheld, den ein tragisches Schicksal verfolgte: Nach Hundebissen im Kindesalter sollen die Wunden bei ihm nie endgültig abgeheilt sein, so ist ihm jegliche Bewegung stets schwer gefallen. Er legte stetig an Gewicht zu. Vermutlich auch eine familiäre Prägung, denn auch sein Bruder und sein Vater bringen einiges auf die Waage. Das Leben der so massiven Familie war und ist geprägt von der Musik. Israel gründete früh seine eigene Bands, sang vor Touristen, spielte in Clubs oder unter freiem Himmel in den Sonnenuntergang hinein.

Tragischerweise nahm sein Übergewicht aber derart zu, dass er sein Instrument nicht mehr wie gewohnt beherrschen konnte. Ein befreundeter Gitarrenbauer fertigte darauf ein Einzelstück an, welches genau auf ihn zugeschnitten war.

Am Todestag von IZ ordnete die Regionalregierung der Inselkette sofortige Staatstrauer an. Zur Beerdigungszeremonie erschienen über 10.000 Menschen um sich von Ihrem Volkshelden und Virtuosen zu verabschieden. Die aufgefahrene Armada von kleinen und größeren Booten ist bis heute unvergessen. Die Asche von Israel "IZ" Kamakawiwo'ole wurde schließlich dem Pazifik übergeben.