Wir sind klein und ihr seid alt: Der Leitfaden für das Generationenprojekt
Haben auch Sie Lust auf ein Generationenprojekt?
Möchten auch sie ein Projekt wie in der Sendung "Wir sind klein und ihr seid alt" starten?
Hier finden Sie eine kleine Anleitung mit den wichtigsten Punkten.

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Aktuelle Herausforderung: „Es ist bekannt, dass vor allem durch moderne Medizin der Mensch immer älter wird. Nur leider ist es nicht so, dass wir durch das zunehmende Alter eine bessere Lebensqualität haben. Durch mangelnde Anreize nimmt das eigene Aktivitätslevel ab – massiver Bewegungsmangel und damit ein Nährboden für viele Krankheiten sind die Folge.“ - Dr. Matthias Manke, Facharzt für Orthopädie
„Das Schlimmste, was man im Alter erleben kann, ist, dass man einsam ist – und Einsamkeit führt zu einem erhöhten Risiko, an Altersdepression zu erkranken, Lebensqualität einzubüßen und zu einer erhöhten Sterblichkeit.“ - Dr. Valentina Tesky, Expertin für Gerontopsychologie

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Nutzen des Generationen-Projektes: „Dieses Projekt zielt darauf ab, einen Ort der Begegnung zu schaffen von zwei Generationen, die sonst kaum noch Schnittstellen haben.“ - Dipl.-Soz. Päd. Miriam Dähling
Beide Altersgruppen profitieren von der gemeinsamen Zeit
Senioren: messbare Verbesserung bei Vitalitätswerten durch mehr Bewegung und verschiedene motorische und soziale Impulse, Unterbrechung der Alltagsmonotonie, neue Aufgaben, Verbesserung der psychischen Verfassung (z.B. bei Altersdemenz)
Kinder: Sprache, motorische Fähigkeiten, soziale Entwicklung, 1:1 Betreuung, neue Bezugspersonen außerhalb der Familie

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Wissenschaftlicher Erfolg des Projektes:Vor und nach Umsetzung des Generationenprojektes wurden die Senioren medizinisch untersucht – die Daten erfassen sowohl psychische wie auch physische Werte:
Bis zu 50% mehr Tagesaktivität einzelner Teilnehmer (gemessen mit einem Schrittzähler)
Signifikante Verbesserung bei der Gleichgewichtstestung und damit Unterstützung der Sturzprophylaxe (erhoben anhand des Parallel- und Tandemstandes)
Zugewinn an Eigenständigkeit (abgesteckte Wegstrecken wurden doppelt so schnell abgelaufen, teilweise ohne, vor Projektbeginn noch benötigter, Gehhilfe)
Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens (erhoben anhand von Mess-Indikatoren aus der Gerontopsychologie)

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Voraussetzung: der Ort der Begegnung: Für das Projekt braucht es einen Raum, der für beide Generationen altersgerecht eingerichtet ist (idealerweise sollten ca. 70qm und mehr bereit stehen).
Senioren brauchen bequeme Sitzmöbel, um auch mal eine Pause machen zu können.
Für die Kinder muss der Raum altersgerechte Spielmöglichkeiten bieten – wichtig dabei ist, für Abwechslung zu sorgen
Spielflächen, die beide Gruppen erreichen können, z.B.: Bastel- und Maltisch ausgestattet mit großen und kleinen Stühlen
Der Ort sollte räumlich abgegrenzt sein zu anderen Einrichtungen/Plätzen.

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Wo befindet sich der Ort der Begegnung? Je nachdem, ob im Seniorenheim oder Kindergarten, es muss ein altersgerechter Shuttle für eine oder beide Gruppen eingerichtet werden (Kindersitze, Platz für Gehhilfen,…).
Ist der Ort der Begegnung für alle erreichbar?
Gut ist, wenn die kooperierenden Einrichtungen nicht zu weit auseinander liegen, ideal sind max. 15-20 Fahrminuten. Damit wird gleichzeitig ermöglicht, dass im Projekt entstandene Freundschaften auch außerhalb der regelmäßigen Treffen leichter gepflegt werden können z.B. durch die Eltern.

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Wann treffen sich die beiden Gruppen? Wichtig ist Regelmäßigkeit! Dabei ist es für die Gruppen bereits förderlich, wenn sie 1x pro Woche einen Tag zusammen verbringen – so kann bereits ein Bezug aufgebaut werden. Mehr als 3x pro Woche wird für einige Senioren zu viel. Pro Tag ist ein Vormittag von ca. 3 Stunden gut.
Wen braucht es vor Ort als Unterstützung?
Je nach Größengruppe müssen die Kinder durch Erzieherinnen begleitet werden (10 Kinder = 2 Erzieher). Die Treffen sollten immer angeleitet und geführt sein. Zu wenig konkreter Anreiz kann den Erfolg schmälern.
Pflegepersonal ist nur notwendig, wenn es die Bedürfnisse einzelner Senioren erfordern.

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Was gilt es sonst noch zu beachten?Sanitäre Einrichtungen: Brauchen die Senioren eine behindertengerechte Toilette? Muss eines der Kinder noch gewickelt werden?
Kleine Snacks: 3 Stunden Spiel & Spaß können auch anstrengend sein! Kleine Snacks für Jung & Alt und ausreichend zu trinken – dafür muss gesorgt sein.

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Auf wen zielt dieses Projekt ab?Senioren
Hier gibt es keine Altersbegrenzung!
Die Benutzung von Gehhilfen (Stock, Rollator) und auch Rollstühle stellen kein Problem dar.
Leider nicht möglich: Bettlägerige, Senioren mit fortgeschrittener Demenz, überempfindlicher Haut oder eingeschränkter Wahrnehmung (z.B. durch starke Medikamente);
Kinder
3-5 Jährige (die Eltern unbedingt mit einbeziehen)
„Diese Altersgruppe ist perfekt geeignet, weil eine große Entwicklung stattfindet, motorisch genauso wie auf emotionaler Ebene: Die Kinder entwickeln Empathie und beginnen Interesse an möglichen Bezugspersonen außerhalb der Familie zu entwickeln.“ - Dipl.-Soz. Päd. Miriam Dähling

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Die GruppeEs gibt keine festgelegte Gruppengröße.
Es empfiehlt sich aber:
Die gleiche Anzahl von Senioren und Kindern – so können bei vielen Aktivitäten Pärchen gebildet werden und niemand bleibt außen vor.
Keine zu große Gruppe: gerade für die Senioren stellt der Lärm- und Aktivitätspegel eine Herausforderung dar.
Gute Erfahrung haben wir bei einer Gruppengröße von insgesamt 20 Personen gemacht.
Die Gruppe sollte Bestand haben – je mehr gewechselt wird, desto niedriger die Chance auf Erfolg.

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So kann ein Projekttag aussehenGerade zu Beginn hilft es, sich den Strukturen des Kindergarten-Alltags anzupassen, z.B.: Beginn mit einem Morgenkreis – Begrüßung und gemeinsames Lied
Ein Gruppenspiel – gerne ein Spiel, welches auch die Senioren zu ein bisschen Bewegung animiert
Eine konkrete Aufgabe – paarweise ein Schmuckstück basteln, ein Bild zu einem Thema malen, ein Insektenhotel basteln,…
Freies Spiel: Brettspiele, Einkaufsladen, Buch lesen, … aber auch mal eine kurze Verschnaufpause für die Senioren und ein bisschen
Austoben für Kinder,…
Den Tag gemeinsam beenden – Abschiedslied, Verabschiedung

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Resonanz „Dass das Projekt erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Teilnehmer hat, war mir aus dem Vorjahr bekannt – dass es aber solche maßgeblichen Verbesserungen nach nur so kurzer Zeit erzielt, hat mich völlig begeistert.“
- Dr. Matthias Manke, Facharzt für Orthopädie
„Die Dokumentation hat uns fasziniert und deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht, ein ähnliches Projekt durchzuführen! Würden Sie uns dabei unterstützen, das Projekt hier aufzubauen?“
Heike S., Leiterin des Mehrgenerationenhauses Wunsiedel
„Macht so etwas BITTE in ganz vielen Städten, damit es wie ein Lauffeuer um sich greift. Es gibt nichts Besseres für Jung und Alt.“
- Dana P., Kommentar in einem sozialen Netzwerk

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Das TV-Format in DeutschlandErst-Ausstrahlung des Projektes 2019
Durchgeführt unter fachlicher Begleitung:
Prof. Dr. phil. Adelheid Kuhlmey – Direktorin des Instituts für medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Berliner Charité
Dr. rer.med. Dipl.-Psych. Valentina Tesky – Dozentin für Gerontopsychiatrie, Psychologie des Alters an der Goethe Universität in Frankfurt am Main
Dipl.-Soz. Päd. Mirjam Dähling – Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in eigener Praxis
Dr.med. Matthias Manke – Leiter eine orthopädischen Praxis und Dozent an der Ruhr-Universität Bochum
Dr.med. Johannes Wimmer – Mediziner und Autor diverser Fachliteratur
Aktuell Ausstrahlung der 2. Staffel