Wirklich 1000 Füße?

Tausendfüßer - außergewöhnlich und pflegeleicht

Tausendfüßer gehören zur drittgrößten Tiergruppe der Welt, leben schon seit Millionen von Jahren und haben Hunderte von Beinpaaren. Finden sich im heimischen Garten eher kleine Exemplare, so nehmen tropische Arten zum Teil enorme Ausmaße und vielfältige Farbvarianten an. Eine besonders auffällige Art ist beispielsweise der „Malaysian Jewel“ mit braunem Körper und roten und blauen Beinchen. Auch wenn die nachtaktiven Vielfüßer kein Haustier für Jedermann sind, erfreuen sie sich in Deutschland neben verschiedenen Insekten- und Spinnenarten bei Terrarienbesitzern immer größerer Beliebtheit. Die flinken Krabbler sind relativ leicht zu halten und deshalb auch für Anfänger geeignet.

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Peter Grabowitz ist leidenschaftlicher Insekten- und Spinnenfan und hält Gottesanbeterinnen, Skorpione und Vogelspinnen. Doch frei nach dem Motto "je mehr Füße desto besser", erlag er irgendwann der Faszination der Vielfüßer, die er nun seit über zehn Jahren hält und züchtet. Vor allem die afrikanischen Tausendfüßer haben es ihm angetan. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht den Kölner, staunt über die bunte Artenvielfalt und erfährt Wissenswertes über die Haltung dieser Tierchen.

Haben die Tierchen wirklich tausend Füße?

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Dass ein Tausendfüßer seinem Namen im wahrsten Sinne alle Ehre macht, stimmt übrigens nicht ganz, denn in der Regel hat ein Tier nie mehr als 750 Beine, mit denen es sich in anmutiger Wellenform fortbewegt. Tausendfüßer werden bis zu 30 cm lang und sind sehr friedfertige Tiere - im Gegensatz zu ihren engen Verwandten, den spektakulär aussehenden Hundertfüßern. Das Anfassen dieser Krabbler ist nur mit einer Pinzette möglich, denn die giftigen Bisse sind schmerzhaft und können schwere Lähmungen hervorrufen. Außerdem kann sich diese gefährliche Vielfüßerart durch die kleinste Öffnung zwängen und benötigt deshalb ein spezielles Terrarium. Deshalb sollten Hundertfüßer auch nur von Experten gehalten werden. Doch auch die harmloseren Tausendfüßer haben verschiedene Strategien, um sich gegen Fressfeinde zu verteidigen: einige Arten kugeln sich fest zusammen, andere können ein Abwehrsekret zu ihrem Schutz absondern. Dieses Sekret kann beim Menschen zu einer Reizung der Schleimhäute führen und sollte bei Kontakt mit klarem Wasser abgespült werden.

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Buchtipp

Tausendfüßer
Sigling, Shurá
Chimaira, 2010
ISBN 978-3899734881, EUR 19,80
206 Seiten
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Buchtipp

Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium:
180 Gliederfüßer und Schnecken im Porträt
Schmidt, Wolfgang & Friedrich-Wilhelm Henkel
Ulmer (Eugen), 2010
ISBN 978-3800151561, EUR 9,90
192 Seiten
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Bcuhtipp

Kosmos-Atlas
Spinnentiere Europas: Und Süßwasserkrebse, Asseln, Tausendfüßer
Bellmann, Heiko
Kosmos, 2006
ISBN 978-3440107461, EUR 24,90
304 Seiten
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