Wirkstoffe aus der Natur für Ihr Haustier

Menschen benutzen seit jeher natürliche Heilmittel, um das ein oder andere Wehwehchen in den Griff zu bekommen. Auch Tiere nutzen instinktiv Wirkstoffe aus der Natur, um Beschwerden und Krankheiten einzudämmen. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn trifft sich mit Tierfreunden, die auf die heilende Kraft der Natur schwören. Die Experten zeigen, wie Hausmittel eingesetzt werden können und demonstrieren, dass gegen viele Zipperlein ein natürliches Kraut gewachsen ist.
Adressen zum Thema:
Tier-Heilpraktiker und Ernährungsexperte Ingo Grohnert:
Homepage: http://www.tierheilpraxiskoeln.de/index.html
Tierheilpraktikerin Melanie Wziontek:
Homepage: www.tierheilpraxis-proanimo.de/
Martina Clemens und ihre Kaninchen:
Homepage: http://www.kaninchenzucht-clemens.de/
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Nicht nur Adam und Eva konnten dem Apfel nicht widerstehen. Auch die frühen Germanen und Kelten bauten ihn an, um aus ihm Saft, Mus und schließlich Met herzustellen. Kein Wunder also, dass der Apfel das beliebteste Obst der Deutschen ist – und obendrein noch gesund. Auch Tieren kommt dieses Allround-Obst zugute. Gekochtes und püriertes Apfelmus hilft Hunden bei Verdauungsproblemen – insbesondere Verstopfung. Bei Durchfall sollte das Püree allerdings aus rohen, geraspelten Früchten zubereitet werden. Das Kernobst ist nicht nur reich an Vitaminen, die das Immunsystem stärken, es kann auch als Zahnputzzeug verwendet werden. Ein kleingeschnittenes Stück davon reinigt die Zähne auf schonende Weise und beugt Zahnstein vor.
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Schon seit langem werden ätherische Öle in der traditionellen Medizin angewendet. Dass von kaltgepressten Ölen aber auch unsere Haustiere profitieren können, kommt einem zunächst nicht in den Sinn. Tatsächlich wirken sich Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl und Sojaöl in geringen Mengen positiv auf Haut und Haar von Hunden aus. Mischt man dem Futter täglich einen Tee- bis Esslöffel dieser Ölmixtur bei, zeigen sich schon nach ein paar Tagen die ersten Ergebnisse: Samtig glänzendes und schimmerndes Fell. Wird eine geringe Menge an Kokosöl in das Fell eingerieben, wirkt es als Zeckenschutz. Der Hund bekommt seidiges Haar und der Mensch geschmeidige Hände. Bei der Wahl des richtigen Öls kommt es ganz auf den Geschmack an und auf die Wirkung, die erzielt werden soll. Einige Hunde mögen beispielsweise kein Olivenöl - Hanf- oder Nachtkerzenöl aus dem Reformhaus schmecken den Vierbeinern aber besonders gut. Mit Eukalyptusöl (auf ein Wattestück gegeben) soll man übrigens Teer- oder Ölreste aus dem Fell entfernen können.
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Nicht umsonst pflegen Mönche bis heute ihre Klostergärten, um im Notfall das passende Kraut parat zu haben. Auch Tieren kommt die gesundheitsfördernde Wirkung von Kräutern zugute. Allgemein bekannt ist mittlerweile, dass sich Katzen mit Gras aushelfen, wenn sie Erbrechen herbeiführen wollen. Aber auch Nager greifen auf Naturheilmittel zurück: Thymian, Salbei und Kamille helfen beispielsweise bei Erkältungen, Erdbeerblätter und Eichenrinde bei Durchfall. Brennnesseln kommen gerade den jungen Müttern entgegen, da die enthaltenen Wirkstoffe milchbildend sind. Auf Karotten sollten Kaninchenmütter übrigens verzichten – durch die Rübe wird weitaus weniger Milch als gewöhnlich produziert.
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Schon Hildegard von Bingen entdeckte die heilende und antiseptische Kraft des Hopfens. Das Hanfgewächs ist nicht nur wegen seines bitteren Geschmacks beliebt, sondern auch wegen seiner beruhigenden Wirkung. Pferden kommt der aufbauende Effekt zugute, wenn sie nach einem langen Ausritten wieder in den heimischen Stall eintraben. Da freut sich nicht nur der Mensch auf eine Erfrischung. Alkoholfreies Bier baut müde Pferde wieder auf. Die isotonische Wirkung schafft einen Ausgleich und belebt. Außerdem wird der Wasser- und Elektrolythaushalt angeregt. Der Hopfen entspannt und hält als Öl (ins Fell gerieben) obendrein auch noch Insekten und Ungeziefer fern.
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Honig ist ein medizinischer Allrounder. Er wirkt entzündungshemmend, antiseptisch und beschleunigt die Wundheilung. Auf kleinere Brandwunden, Ekzeme oder Schürfwunden aufgetragen, bewirkt er wahre Wunder. Bei tieferen Schnitten oder Verletzungen sollte natürlich trotzdem ein Arzt aufgesucht werden. Die süße Flüssigkeit wirkt außerdem gut gegen rissige oder trockene Haut. Der Vorteil daran: Schleckt der Vierbeiner die süße Medizin von der Wunde, muss man sich keine Sorgen machen. Immerhin ist Honig auch gut für die innere Anwendung geeignet. Ab und an ins Futter vermischt schützt es vor Erkältungskrankheiten. Außerdem mildert es den oft bitteren Geschmack von Medikamenten, die ins Futter gemischt werden sollen. Honig, der kalt geschleudert wurde, hat von sich aus eine antibiotische Wirkung. Dem süßen Nahrungsmittel wird außerdem nachgesagt, dass es eine Stärkung von Herz und Leber bewirkt und die Durchblutung fördert.
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Zwiebeln haben es in sich. Das merkt man nicht nur beim Schneiden der vielseitigen Knolle. Das Lauchgewächs strotzt nur so vor ätherischen Ölen. Zwiebelsaft wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und antibakteriell. Das scharfe Gewächs hilft nicht nur erkälteten Menschen, sondern auch Pferden, die sich verkühlt haben. Ein aus Zwiebeln bereiteter Hustensaft wirkt da wahre Wunder. Hierfür werden mehrere Zwiebeln kleingeschnitten und mit Honig aufgekocht. Anschließend sollte man den Sirup etwa zwölf Stunden ziehen lassen, bevor er verabreicht wird. Dass Zwiebeln auch desinfizierend wirken, kennen wir noch aus Kindertagen. Bei Insektenstichen drückte uns Großmutter eine Zwiebel auf die Wunde, ohne das verdutzte Gesicht des Gestochenen abzuwarten. An der Wirkung hat sich bis heute nichts geändert. Schwellungen klingen schneller ab und Insektenstiche schmerzen weniger. Reibt man das Fell des Pferdes mit Zwiebeln ein, vertreibt man automatisch Insekten. Und noch ein kleiner Kosmetik-Tipp: Werden die Hufen vor einem Wettkampf mit der Knolle eingerieben, glänzen sie anschließend auch auf weiter Entfernung.
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Das Buch 'Naturheilkunde für Hunde - Grundlagen, Methoden und Krankheitsbilder' von Wolfgang Becvar informiert ausführlich über Grundlagen und Methoden der Naturheilkunde, sowie über charakteristische und übliche Krankheitsbilder. Nicht nur Hundehalter können hier viel über Hausmittel, Homöopathie und Naturheilkunde erfahren – auch Tierärzte greifen gern auf dieses Buch zurück.
Das Buch 'Kräuterbuch für Katzen - Heilpflanzen für ein gesundes Katzenleben' von Angela Münchberg zeigt, wie man seine Samtpfoten auf schonende Weise heilen und gesundpflegen kann. Der Ratgeber enthält viele Tipps, wie man Krankheiten vorbeugen kann und Informationen zu einzelnen Kräutern und ihrer Wirkung.
Das Buch 'Von Apfelessig bis Teebaum-Öl - Hausmittel und Naturheilkräfte für Pferde' von Cornelia Wittek bietet viele Tipps, die einfach und relativ günstig umzusetzen sind. Hier werden Krankheitssymptome, Naturheilmittel, Anwendung und Dosierung übersichtlich und leicht verständlich aufgeführt.
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