"Manchmal bedarf es bestimmter Momente"
Tim Mälzer wird deutlich: „Wenn dich das System f****, dann f*** das System!“

Schauspieler André Dietz und Fernsehkoch Tim Mälzer sind fassungslos. Bei ihrem Projekt zur Förderung junger Menschen mit Downsyndrom hat sich ein Teilnehmer durch seinen Einsatz, seine Begeisterung und seine Fähigkeiten besonders hervorgetan. Doch ausgerechnet am deutschen Staat soll für Leon der Traum von der Karriere als Koch zerbrechen. Warum und mit welchen Mitteln Tim Mälzer für seinen Schützling kämpft, zeigen wir im Video.
Der Fernsehkoch will mit allen Mitteln für Leons Fortbildung kämpfen
Schauspieler André Dietz ist verärgert. In der VOX-Sendung „Zum Schwarzwälder Hirsch“ haben 13 Menschen mit Downsyndrom alles gegeben, um zu beweisen, was in ihnen steckt. Doch leider soll das, zumindest für Leon, vergebens gewesen sein. „Krass ist, dass ausgerechnet beim besten Pferd in unserem Küchenstall, die Situation total vertrackt ist“, schildert der Schauspieler enttäuscht. Denn das System in Deutschland gestattet Menschen mit Behinderung nur EINE Fördermaßnahme. Das Problem dabei: Die hatte Leon schon und daher gibt es für ihn keine weitere Chance vom Staat mehr. „Was eine Tragödie ist“, findet André Dietz.
Auch Tim Mälzer kann das kaum glauben und fragt deshalb im Hotel & Restaurant „Himmelreich“ nochmal nach. „Ich habe eben draußen eine Sache gehört, die mich schwerst irritiert.“ Der Starkoch möchte wissen, wie es sein kann, dass es für Leon nicht möglich sein soll, eine Ausbildung zum Koch zu absolvieren, obwohl es einen Ausbildungsplatz geben würde. „Wenn jemand diesen dreijährigen Berufsbildungsbereich in der Werkstatt absolviert hat, dann ist der Anspruch auf diese berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme bei uns verwirkt“, erklärt Albrecht, der Geschäftsführer des „Himmelreich“. Doch damit gibt sich Tim Mälzer nicht zufrieden. Es wäre für ihn hochgradig frustrierend, zu sehen, wie Menschen wie Leon, die sich extrem engagiert und eine unglaubliche Entwicklung hingelegt haben, vom Staat fallengelassen werden. „Für mich wäre es ein Scheitern, wenn wir sagen, bis hierher haben wir alles gemacht. Jetzt müssen sich andere kümmern.“
Tim Mälzer: „Wenn alle Stricke reißen, springe ich ein"
Tim Mälzer möchte wissen, von welchen Kosten die Rede ist, wenn es um die finanzielle Förderung von Leon geht. „Pro Monat 1500 Euro“, überschlägt Albrecht die Summe. „Ich würde mich auch hinreißen lassen, eine Art finanzielles Mentoring zu übernehmen“, beschließt der Fernsehkoch nach kurzer Überlegung. „Erstmal werde ich die Agentur für Arbeit aber so dermaßen penetrieren, bis sie gar nicht mehr anders können. Und wenn alle Stricke reißen, springe ich ein“, verspricht er. Denn für ihn ist eins ganz klar und das sagt er auch in aller Deutlichkeit: „Wenn das System dich f****, dann f*** das System“.