Der Hundeprofi unterwegs: Martin Rütter besucht ein Kinderhospiz

Martin Rütter ist zu Gast im Kinderhospiz "Bärenherz"

Martin Rütter ist mit Ivana Seger und ihrem Therapiehund Emma im Kinderhospiz "Bärenherz" zu Gast, um den 13-jährigen Tim und seine Familie kennenzulernen. Der schwerkranke Junge leidet an einem seltenen Gen-Defekt, der im Grundschulalter durchgebrochen ist. Inzwischen kann der Junge nicht mehr sprechen und ist blind. Diese Begegnung ist eine besondere Herausforderung für den Hundeprofi. Schließlich ist er selbst Vater von vier Kindern.

Eine schwierige Begegnung für Martin Rütter

Am Tag von Martins Besuch ist Tims dreizehnter Geburtstag. Im Zimmer des Jungen sind seine Eltern und eine Musiktherapeutin, die sanfte Töne auf einer Harfe spielt. Therapiehund Emma liegt neben Tim auf dem Bett und schmiegt sich ganz nach an den kranken Teenager. Ivana streichelt dem Jungen die Arme. Martin betritt leise den Raum und ist so eingenommen von der Stimmung, dass er sich kaum traut etwas zu sagen. Doch Ivana ermutigt ihn dazu und erklärt, dass Tim durch seine Krankheit zu Krampfanfällen neigt und das oberste Ziel daher Entspannung ist.

Martin Rütter sucht vorsichtig das Gespräch mit Tims Eltern. "Ihr feiert jetzt den 13. Geburtstag eures Sohnes im Hospiz. Ich habe selber Kinder, das ist doch der Super-Gau. Aber ich habe das Gefühl, dass ich hier heute trauriger rumlaufe, als alle Eltern hier. Wie kommt das?" Tims Eltern erklären Martin, dass sie natürlich auch oft traurig sind und auch oft weinen.

Michael Berndt: "Wir wollen einfach, dass er spürt, dass wir da sind"

Tims Krankheit schreitet immer weiter fort und seine Muskeln verkrampfen häufig. Die Therapie mit Hundedame Emma lindert seine Beschwerden. Tims Eltern suchen mit ihrem Sohn das Hospiz auf, um noch viel "normale" Zeit mit ihm verbringen zu können, denn ihnen ist bewusst, dass Tim nicht mehr viele Jahre leben wird. "Wir wollen einfach, dass er spürt, dass wir da sind in den letzten Momenten", formuliert es Tims Vater tapfer. Tim ist auch diesmal wieder ruhiger geworden. Der sogenannte "Emma-Effekt".

Vorsichtig stellt Martin Tims Eltern noch eine letzte Frage: "Habt ihr für euch mal einen Moment gehabt, wo ihr gedacht habt, es wäre für Tim eine Erleichterung zu sterben?" "Sehr oft", geben Susanne und Michael zu. "Momentan sind wir in der Phase, wo wir ganz klar sagen, dass es schön wäre für Tim, und das ist das Wichtigste, für Tim, wenn es irgendwann mal aufhören würde", erklärt Michael Berndt und seine Frau Susanne ergänzt: "Aber für uns als Eltern, ist es so schwierig, zu sagen "Geh". Denn du hängst ja trotzdem an deinem Kind. Natürlich möchte man, dass er nicht leidet. Aber wenn es ihm dann wieder etwas besser geht, denkst du dir, hoffentlich haben wir noch viel Zeit mit ihm."