Deutschlandexpedition

Seehundbabies und Hummer in der Nordsee

Wie jedes Jahr herrscht auch diesen Sommer wieder Hochbetrieb in der Seehundstation Norddeich: mehr als 80 gestrandete Heuler, wie die jungen Seehunde genannte werden, werden hier aufgepäppelt und nach rund zwei Monaten wieder in der Nordsee ausgesetzt.

800056048.jpg
© hundkatzemaus Special: Die Deutschlandexpedition

Die Gründe, warum die Jungtiere stranden, sind vielfältig: Wetterkapriolen, Krankheiten, verschwindende Sandbänke aber auch die Störung der Tiere durch Schifffahrt und Touristen machen dem Bestand zu schaffen. Umso wichtiger ist die Arbeit von Schutzstationen wie dieser. Hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf ist nach Norddeich gekommen, um den Tierschützern bei ihrer wertvollen Arbeit unter die Arme zu greifen. Und er darf dabei sein, als die ersten Seehunde der Saison wieder ausgewildert werden.

Hummer

800056041.jpg
© hundkatzemaus Special: Die Deutschlandexpedition

Es gibt in Deutschland nur einen einzigen Ort, wo man den Nordsee-Hummer antreffen kann: im Felsriff vor der kleinen Insel Helgoland.

Die strahlend blauen Tiere sind hier jedoch vom Aussterben bedroht. Während man in den 30er Jahren noch bis zu 80.000 Hummer jährlich fing, wurden in späteren Jahrzehnten nur noch wenige Hundert gefangen. Seit einiger Zeit versucht man den Hummer durch gezielte Zucht und Auswilderung zu retten. Geschätzte 20.000 ausgewilderte Tiere sind nötig, damit der Hummer ohne weitere Hilfe des Menschen zurechtkommt.

Ein Mammutprojekt, dem sich vor allem Hummerforscherin Dr. Isabel Schmalenbach verschrieben hat. In der Meeresbiologischen Station der Insel werden die bis zu drei Kilogramm schweren Tiere verpaart. Die Jungtiere landen schließlich im Hummerkindergarten, um den sich Isabel liebevoll kümmert. Nach ein bis zwei Jahren werden die kleinen Hummer dann ausgewildert: Isabel fährt mit dem Boot aufs Meer hinaus, um gleich mehrere Hundert Babyhummer und einige stattliche Zuchttiere in die Freiheit zu entlassen.