Echte Männer: Andreas ist ein leidenschaftlicher Schlosser aus dem Sauerland

Andreas betreibt am liebsten Passivsport

Andreas wohnt in Plettenberg im Sauerland und ist leidenschaftlicher Schlosser. Bei "Echte Männer" will er zeigen, dass er jede Herausforderung schaffen kann. Das Wichtigste in seinem Leben sind für Andreas seine Frau und seine Tochter. Nach gönnt er sich gern Bratwurst, Burger und Pommes. Er ist außerdem leidenschaftlicher Fußballfan von Borussia Dortmund und verpasst kaum ein Spiel. Beim Passivsport genießt er gerne Bier und Zigaretten. Aktiv treibt er schon lange keinen Sport mehr – dabei ist der eigentlich ein zielstrebiger Typ: Wenn Andreas mit seiner kleinen Tochter spielt, will er sogar sie immer um jeden Preis übertrumpfen.

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Im Interview erklärt Andreas, warum er bei "Echte Männer" mitmacht

Was ist für dich ein "echter Mann"?

Ein echter Mann hat Bart, steht zu seiner Familie, ist cool und trinkt Bier. Das ist schwierig zu beantworten, obwohl ich diese Frage in den letzten Monaten schon oft gestellt bekommen habe. Ein echter Mann, sieht einfach aus wie ich.

Welche Eigenschaften davon hast du selbst?

Ich würde mal behaupten: Alle! Wenn ich andere über mich reden höre oder mich selber im Spiegel betrachte, dann denke ich mir: "Mensch Junge, das ist ein richtiger Mann. Da ist echt was aus dir geworden. Danke Mama und Papa."

In welcher Situation musstest du dich in deinem bisherigen Leben als "Echter Mann" beweisen?

Wenn ich morgens aufstehe, arbeiten gehe und meine Familie beschütze. Jeden Tag aufs Neue.

Was war deine Motivation, bei "Echte Männer" mitzumachen?

In Grunde genommen gar keine. Ich habe im Kleingedruckten meines Bewerbungsbogens gelesen, dass meine Daten auch für andere Zwecke genutzt werden können. Und aus Spaß meinte ich zu meiner Frau, dass es witzig wäre, wenn ich als Statist irgendwo im Hintergrund eine Cola trinke. Dass ich drei Tage später schon eine Zusage hatte, war purer Zufall und ich dachte mir: "Warum eigentlich nicht?".

Wie hat deine Familie darauf reagiert?

Meine Familie steht eigentlich immer hinter mir, egal, was ich mir vornehme. Die fanden meine Teilnahme sogar sehr cool. Obwohl am Anfang auch niemand wusste, dass ich an einem Triathlon teilnehmen soll. Das wusste ich ja selbst noch nicht einmal. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich niemals mitgemacht. Da bin ich ehrlich. Ich dachte an Dinge wie Bungee-Jumping oder Darts, Tischtennis, Fußball spielen, als ich den Bewerbungsaufruf gesehen hatte. Das kann ich gut, aber nicht Fahrrad fahren und schwimmen und ich hasse es zu laufen! Aber wenn ich einmal was mache, dann mache ich das auch richtig!

Was war für dich die härteste Umstellung (zu deinem normalen Alltag)?

Die härteste Umstellung für mich war definitiv, dass ich kein Bier mehr trinken kann. Ich komme aus dem Sauerland und hier gehört das Biertrinken zum guten Ton. Ich bin kein Alkoholiker, der jeden Tag trinken muss, aber am Wochenende hatte ich gern meine Biere. Die wurden mir dann mehr oder weniger verboten. Sowie natürlich auch meine 30 Zigaretten am Tag.

Fiel dir der Sport auch schwer?

Der Sport fällt mir immer noch schwer. Ich hasse Sport! Das hat sich auch in den letzten fünf Monaten nicht verändert. Laufen ist in meinen Augen einfach sinnlos. Welcher Mensch sagt sich: "Ich hatte einen anstrengenden Arbeitstag, ich geh jetzt erst einmal 10 Kilometer laufen." Nach so einem Tag, lege ich mich lieber auf das Sofa.

Wie war denn das Verhältnis unter euch Männern?

Das Verhältnis unter uns Männern würde ich brüderlich nennen. Wir haben uns geliebt. Wir wussten relativ schnell, dass wir alle in einem Boot sitzen. Da bringt es wenig, jemanden nicht zu mögen. Am Ende wollten wir alle das Gleiche und fünf Männer miteinander haben immer Spaß. Hättet ihr von uns verlangt, zu Stricken oder am Webrahmen zu arbeiten, wäre das vielleicht weniger toll für uns gewesen, aber wir hätte trotzdem ein Event daraus gemacht und es wäre geil geworden.

Habt ihr euch denn auch während/nach der Dreharbeiten privat getroffen?

Ja, wir haben einige Dinge unternommen und tun es auch immer noch. Während der Zeit haben wir uns zum Beispiel bei Dennis zu einer Weihnachtsfeier oder bei mir im Sauerland zum Fahrrad fahren getroffen, da sind die Verhältnisse am besten. Valentin in Wuppertal und Michael in der Eifel habe ich auch schon besucht.

Wie war der Teamgeist unter euch Fünf? Eher eine Dynamik, die dich beflügelt hat oder auch mal eher Gruppenzwang?

Am Anfang war es schon eine Art Zwang. Aber man möchte auch nicht in irgendeiner Form schlechter sein, sodass einen das Training im Teamverband schon gepusht hat. Wir haben uns auch gegenseitig angefeuert und uns unsere Erfolge gegönnt. Obwohl es bei mir grundsätzlich so ist, dass ich ein Gewinnertyp bin. Ich hasse es zu verlieren, etwas nicht zu schaffen oder Dinge nur halb zum Ende zu bringen. Dementsprechend habe ich mich selber unter Druck gesetzt und dadurch das Projekt durchgezogen.

Was können die Zuschauer durch das Format über echte Männer lernen?

Ich würde mich freuen, wenn ich einen Mann auf der Welt oder in Deutschland, der das Format guckt, mit meiner Art und Weise motivieren könnte, Gleiches zu versuchen: Seine Ernährung umzustellen und Sport zu machen. Ich selber hätte es nie für möglich gehalten, das durchzustehen. "Echte Männer" bedeutet für mich: Jeder kann das. Man muss es nur wollen. Man muss es nicht immer so hardcore durchziehen wie wir. Einen Menschen in der Art motiviert zu haben, würde mir schon reichen.

Wie hat "Echte Männer" dein Leben verändert? Hast du da einen neuen Aspekt für dich mitgenommen?

Ob sich wirklich etwas verändert hat, kann ich gar nicht so wirklich sagen. Viele Leute fragen sich manchmal, woher ich mein Selbstbewusstsein nehme. Ich muss sagen, irgendwo ist das in mir drin. Bei "Echte Männer" wusste ich dann einfach irgendwann, dass ich es schaffe. Ich wusste ja auch schon vor Beginn von "Echte Männer", dass ich das könnte, wenn ich es nur wollte, nur wollte ich nie unbedingt einen Triathlon laufen, warum auch? Auf so eine Idee wäre ich von selbst nie gekommen.

Wieso hat es dann bis "Echte Männer" gedauert, bis du etwas an deinem Leben geändert hast?

Ich wusste tatsächlich nicht, was mich erwartet. Es war als coole, sportliche Herausforderung beschrieben und ich hab mit allem gerechnet, nur nicht mit einem Triathlon. Ich weiß auch nicht, ob ich teilgenommen hätte, wenn ich es gewusst hätte. Auf alles zu verzichten, was Spaß macht, ist im Grunde nicht mein Format. Sobald es keinen Weg Zurück gibt, nimmt man die Herausforderung an und macht es dann auch richtig. Das zumindest ist meine Einstellung. Tatsächlich habe ich auf der Couch gesessen und Chips oder Nüsse gegessen, als ich die Ausschreibung für "Echte Männer" las. Und alleine der Titel hat meinen Ehrgeiz für diese Herausforderung herausgekitzelt. Rückblickend war es der Wahnsinn. Nach meiner Bewerbung ging alles so schnell, dass ich keine Zeit mehr hatte, über die Entscheidung nachzudenken. Zu lesen: "Deutschland sucht echte Männer" war eigentlich der einzige Grund, mitzumachen und der Punkt an dem mir klar wurde, dass nur ich gemeint sein kann. Dabei habe ich mich fast nicht zum Casting getraut. Eigentlich bin ich nämlich ein sehr schüchterner und ruhiger Mensch. Angeguckt werden, gehört nicht zu meinen liebsten Dingen.