Echte Männer: Marcel ist Hobbyhandwerker mit Hang zur Couch-Potato

Marcel definiert "Echte Männer" über ihre väterlichen Qualitäten

Marcel aus Duisburg ist Pflegedienstleiter, verheiratet und Vater eines kleinen Sohnes. Die Versuche seiner Frau, ihn zu Sport und besserer Ernährung anzutreiben, haben bisher nicht gefruchtet. Marcels Liebe zu jeglichen Variationen von Mett und süßen Getränken war immer stärker. In seiner Freizeit werkelt der Familienvater leidenschaftlich in seinem Kleingarten. Marcel ist eigentlich ein sehr gemütlicher Typ – für das Wohl seiner Familie gibt er allerdings immer Vollgas. Für ihn ist ein "echter Mann" jemand, der hinter seiner Familie steht und für sie sorgen kann.

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© VOX / Christina Noelle

Im Interview erklärt Marcel, wieso er bei "Echte Männer" mitmacht:

Was ist für dich ein "echter Mann"?

Für mich persönlich ist ein "echter Mann" jemand, der für seine Familie gerade steht und sie versorgt. Den machen für mich keine Muskeln oder Ähnliches aus, sondern eher wie er sich verhält und im sozialen Umfeld rüberkommt.

Welche Eigenschaften davon hast du selbst?

Ich war schon immer sehr sozial gegenüber meinen Freunden und meiner Familie eingestellt. Darüber definiere ich mich.

In welcher Situation musstest du dich bisher in deinem Leben als "echter Mann" beweisen?

Zu meiner Hochzeit. Da musste ich meinen Mann stehen. In der Hochzeitsnacht. (lacht) Das Heiraten und nochmal die Geburt von unserem Kleinen, da musste ich mich auch beim ersten Windeln wechseln beweisen. Das gehört für mich in jedem Fall dazu. Wenn ein "echter Mann", "echte Männerbabies" bekommt, muss er auch das durchziehen können. Obwohl ich Krankenpfleger bin, da ist es nicht weit hergeholt eine Windel zu wechseln. Und auch mal als Mann zehn Minuten mit seinem Kind allein bleiben zu können, ohne nach Mamis Hilfe zu schreien oder in Panik zu verfallen.

Was war deine Motivation, bei "Echte Männer" mitzumachen?

Der Bewerbungsaufruf traf einfach voll auf mich zu: Ein bisschen Hüftgold, ein wenig träge und im Grunde total unsportlich. Meine Motivation war, mich sportlich zu beweisen. Hätte ich zu der Zeit gewusst, dass es ein Cross-Triathlon wird und was für Strapazen auf mich zukommen, hätte ich es wohl nicht gemacht.

Wie hat denn deine Familie darauf reagiert?

Zu allererst hat mich keiner für voll genommen und alle fanden die Idee eher witzig. Und dann bin ich ja nach und nach reingerutscht. Dabei stand meine Frau während der ganzen Zeit hinter mir und hat mich durch gemeinsames Laufen unterstützt. Meine ganze Familie stand da voll hinter mir.

Was war für dich die härteste Umstellung (zu deinem normalen Alltag)?

Diszipliniert am Ball zu bleiben. Wirklich einzuhalten, zwei bis drei Mal die Woche Laufen, Schwimmen und Fahrrad fahren zu gehen. Weil ich in solchen Dingen eher den Lockeren raushängen lasse, nach dem Motto: "Kommst du heut nicht, gehst du morgen". Dazu die Ernährungsumstellung, die durch die Schwangerschaft meiner Frau erschwert wurde. Ich war sozusagen mitschwanger, was eine Menge an Essen bedeutete und auch auf meine Cola oder den Eistee zu verzichten, fiel mir sehr schwer. Dadurch, dass meine Frau für Bewegung, Wasser und kalorienreduzierte Nahrung gesorgt hat, funktionierte das Ganze doch ganz gut.

Du bist Pflegedienstleiter. Wie gut konntest du das Training in deinen beruflichen Alltag integrieren?

Ich sitze von montags bis freitags im Büro, habe dazu eine 35-Stunden Woche, in der ich um 09:00 Uhr anfange und um 16:00 Uhr zu Hause bin. Das Sitzen durch den Sport auszugleichen, tat mir ganz gut. Schwierig war eher die Situation Familie, Sport und Arbeit unter einen Hut zu bringen und dabei allen gerecht zu werden.

Wie war denn das Verhältnis zwischen euch Männern?

Ich hab wirklich vier neue Freunde gefunden. Das Verhältnis war wie während einer Klassenfahrt, sodass man sich auf die gemeinsame Zeit am Wochenende gefreut hat.

Habt ihr auch außerhalb des Drehs Zeit zusammen verbracht?

Ja. Wir haben nach einer Feier bei Dennis sogar dort die Nacht verbracht, mit anschließendem gemeinsamem Frühstück.

Wie war der Teamgeist unter euch fünf?

Es kam immer auf die Situation an. Häufig gab es Gruppenzwang, unter dem man mitziehen musste. Aber auf der anderen Seite hat einen die Dynamik bei gemeinsamen sportlichen Aktivitäten auch wieder rausgerissen. Nach dem Motto: "Die haben das geschafft, dann krieg ich das auch hin".

Was können die Zuschauer durch das Format über echte Männer lernen?

Dass man mit Disziplin, Teamgeist, einer hohen Eigenmotivation und einer Familie, die einem den Rücken frei hält beziehungsweise stärkt, sein Ziel erreichen kann. Und dass man Situationen, wo andere Leute nicht davon überzeugt waren, trotzdem schafft. Hätte man mir vor fünf Monaten gesagt, ich würde 1,5 Kilometer Schwimmen, 30 Kilometer Mountainbiken und elf Kilometer Laufen … den hätte ich ausgelacht.

Wie hat "Echte Männer" dein Leben verändert?

Ich habe eine kleine Leidenschaft für den Sport entwickelt. Das regelmäßige Laufen habe ich mir also beibehalten und nehme sogar meinen Kleinen im Jogger mit.