Echte Männer: Valentin ist ein gefühlvoller Adrenalin-Junkie aus Wuppertal

Wenn es nach Valentin geht, dürfen Männer auch mal weinen

Valentin lebt mit seiner Freundin in Wuppertal und hat eine große Leidenschaft für Tattoos und ungesundes Essen. In seinem Beruf als Tatortreiniger und Bestatter muss er seine rationale und emotionale Seite unter einen Hut bringen. Da tauscht er auch mal gern die lässigen Freizeitklamotten gegen den schwarzen Smoking und lässt seine Piercings zuhause. Nach der Arbeit sitzt er am liebsten auf dem Sofa und lässt den Tag mit Fastfood und Zigaretten vor dem Fernseher ausklingen. Sport ist nicht so sein Ding – dafür testet er seinen Mut aber bei Adrenalin-Kicks wie Fallschirmspringen oder Bungeejumping.

Valentin aus Wuppertal lebt "in zwei Welten"
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Valentin aus Wuppertal lebt "in zwei Welten"
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© VOX / Christina Noelle

Im Interview erzählt Valentin, wie sein Umfeld auf seine Teilnahme bei "Echte Männer" reagiert hat

Was ist für dich ein "echter Mann"?

Ein "echter Mann" ist für seine Familie da und hat Spaß am Leben.

Und würdest du sagen, dass du diese männlichen Eigenschaften auch selbst hast?

Das würde ich auf jeden Fall sagen. Ich bin für meine Familie und meine Freundin da und habe extrem viel Spaß am Leben.

Gab es mal eine Situation in deinem Leben, in der du dich als echten Mann besonders beweisen musstest?

Bestimmt mal immer wieder. Wobei es jetzt kein einschneidendes Erlebnis oder eine bestimmte Situation gab, in der ich das beweisen musste. Den Fall, schützend hinter der Familie stehen zu müssen, hat man immer wieder mal. Repräsentativ als Sohn oder Freund.

Was war deine Motivation, bei "Echte Männer" mitzumachen?

Ich liebe neue Situationen, neue Herausforderungen und auch den Reiz, neue Leute kennenzulernen. Und bei einer Aktion mitzumachen, von der ich sagen kann, dass sie was Neues in meinem Leben ist.

Wenn du im Vorfeld gewusst hättest, was auf dich zukommt, hättest du trotzdem mitgemacht?

Was die Challenge betrifft, ja. Was die Arbeit betrifft, wahrscheinlich eher nicht. Weil ich Schwierigkeiten damit hatte, meine Bereitschaftsdienste so zu drehen, dass ich immer frei hatte. Auch was meinen täglichen Sport betrifft, bin ich ganz wenig raus gekommen. Ich arbeite oft auch nachts und spät abends und konnte so an meinen Übungsmaßnahmen nicht in der Form teilnehmen, in der ich mir das gewünscht hätte – aber was das Projekt an sich betrifft zu 100 % .

Ist es dir also schwer gefallen, beides zu kombinieren?

Auf jeden Fall. Wir haben nicht das größte Team und 24 Stunden an 365 Tagen Bereitschaftsdienst. Das war schon häufig schwer zu kombinieren. So kam es auch vor, dass man von 06:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr abends körperlich arbeitet. Da hatte man keine Lust mehr raus zu gehen, obwohl man an dem Trainingstag hätte laufen müssen. Das regelmäßige Training ist dementsprechend häufiger mal untergegangen.

Wie haben denn deine Familie und Freunde auf deine Teilnahme reagiert?

Locker, offen aber auch mit erhobenem Zeigefinger in Richtung meiner Selbstständigkeit. Sich in einem doch eher konservativen Job so zu geben kann heikel sein, obwohl ich nichts gemacht habe, was ich bereuen würde.

Was war für dich die härteste Umstellung (zu deinem normalen Alltag)?

Der Sport und die Ernährung. Wenn ich mal Lust auf Grillen oder Weingummi hatte, dann hab ich mir das für den Moment gegönnt.

Wie war das Verhältnis zwischen euch Männern?

Das Verhältnis war super. Im Miteinander hat das bei allen wie die Faust aufs Auge gepasst. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und wir waren ein super Team, in dem wir uns in einem schönen Miteinander gegenseitig unterstützt haben.

Das ging/geht auch über die Dreharbeiten hinaus?

Ja. Einige von uns haben sich auch privat getroffen und durch dieses Projekt sind enge Freundschaften entstanden.

Hat dich die Dynamik eures Teamgeists beflügelt und motiviert oder gab es auch das Gefühl von stressigem Gruppenzwang?

Man könnte das als Mixtur aus allem sehen. Wir wussten ja, dass der Triathlon auf uns zukommt. Aber davon abgesehen existierte vor allem der Teamgeist. Das Handy hat unaufhörlich mit Nachrichten geklingelt, wer wann was gegessen oder Sport gemacht hat oder wie es einem geht. Durch diese Gruppendynamik wurde jeder motiviert und man hat versucht, sich gegenseitig mitzuziehen, auch wenn einer mal zwischendurch einen Hänger hatte.

Was können die Zuschauer durch das Format über "Echte Männer" lernen?

Bei uns ist nichts gestellt oder gespielt und wir haben dabei extrem viel Spaß! Als Lehre könnte man mitnehmen, dass auch beruflich sehr eingespannte Menschen es mit einer gewissen Portion Motivation schaffen, etwas Sportliches zu erreichen und dabei zusätzlich ihre Ernährung umstellen.

Hat echte Männer dein Leben verändert und wenn ja, wie genau?

Ich versuche auf jeden Fall, sportlich weiter Gas zu geben, auch wenn es sich momentan etwas schwieriger gestaltet. Man merkt einfach, dass ein wenig die Motivation und der Druck fehlen. Aber einfach zu wissen, dass das Abnehmen möglich ist, war für mich schon eine große Veränderung.