Ewige Helden 2017: Stabhochsprung-Legende Björn Otto zeigt sein Können in Staffel 2
Olympia-Silber, WM-Silber, zweimal EM-Silber und deutscher Freiluftrekordhalter im Stabhochsprung mit 6,01 Metern - das ist "Ewige Helden"-Athlet Björn Otto.

Schon immer wollte Björn Otto hoch hinaus
Geboren am 16. Oktober 1977, ist Björn Otto schon im jüngsten Alter fasziniert vom Fliegen. Erst sind es Modellflugzeuge, dann entdeckt er beim Kinderturnen das Stabhochspringen. Er darf zwar noch nicht mitmachen, bestaunt aber schon jetzt die Großen. Mit neun Jahren trainiert Björn das erste Mal mit, obwohl das Einstiegsalter für Stabhochspringer bei zwölf liegt. Doch die Trainer erkennen sein Talent und schon mit dreizehn Jahren nimmt er an seinem ersten Wettkampf teil. Er überspringt eine Höhe von 2,30 Meter und siegt. Jetzt will er erst recht noch höher hinaus. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 1996 in der Halle holt er mit einer Höhe von 5,30 Meter Gold. Spätestens seit diesem Moment weiß der junge Björn Otto, dass er eines Tages zum "Club der 6-Meter-Springer" dazugehören möchte – das ist die magische Höhe und größtes Ziel jedes Stabhochspringers. Nach seinem Abitur 1997 beginnt er ein Biologie-Studium in Köln.
Trotzdem steht der Sport für ihn im Vordergrund. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2000 belegt er den zweiten Platz und ist seitdem bei den Top-Stabhochspringern nicht mehr wegzudenken: Der Kölner holt Bronze bei der Sommer-Universiade (2003), Bronze bei den Deutschen Hallenmeisterschaften (2003), Silber bei den Deutschen Hallenmeisterschaften (2004) und stellt 2005 den Studentenweltrekord mit 5,80 Meter auf. Doch immer wieder hat er Probleme mit seinem Fuß. Trotz der anhaltenden Schmerzen holt er im Jahr 2006 Bronze bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. Im Jahr 2007 überspringt er zum ersten Mal 5,90 Meter und wird damit Deutscher Hallenmeister. 2007 gewinnt er die Bronzemedaille bei der Halleneuropameisterschaft in Birmingham. Doch dann folgen zwei Tiefschläge: Bei den deutschen Meisterschaften 2008 holt er sich einen Längsriss in der Achillessehne. Zwei Jahre später, 2010, reißt er sich beim Training die Achillessehne an – zwei lange Pausen muss der ehrgeizige Rheinländer überstehen.
Ein zweites Leben als Pilot
Dafür kehrt er mit 34 Jahren umso stärker zurück. 2012 ist sein Jahr. Zum ersten Mal in seiner Karriere tritt Björn Otto bei den Olympischen Spielen an. Und er ist berauscht von der Atmosphäre: "Du kommst ins Stadion, welches mit 80.000 Menschen gefüllt ist und hast das Gefühl, die Erde bebt." Immer wieder wurde er durch Verletzungen aufgehalten. Doch bei Olympia holt er die Silber-Medaille und ist angekommen im Kreise der besten Sportler Deutschlands. Im gleichen Jahr darf er sich bei den Europameisterschaften und Hallenweltmeisterschaften mit der Silbermedaille schmücken Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften holt er sogar Gold.
Es folgt der größte Moment in seiner langjährigen Karriere: Der 1,91 Meter Mann stellt beim Stabhochsprung-Meeting in Aachen einen neuen deutschen Freiluftrekord auf. Als dritter Deutscher und 18. Athlet jemals weltweit überspringt er mit 6,01 Meter die magische Höhe und darf sich im "Club-der-6-Meter-Springer" einreihen. Auch das nächste Jahr verläuft für den Mann mit den stahlblauen Augen hervorragend. 2013 wird er Zweiter bei der Hallen-Europameisterschaft in Göteborg, Dritter bei der Weltmeisterschaft in Moskau und er holt sich erneut Gold bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. In dem Jahr beginnt er eine Pilotenausbildung – sein großer Traum vom Fliegen soll noch höher hinausgehen. So perfekt die zwei Jahre für Björn Otto verliefen, folgt im Jahr 2014 wieder ein Tiefpunkt. Er reißt sich die Achillessehne im rechten Fuß. Im Jahr danach will er nochmal angreifen, aber die Schmerzen sind zu stark. 2016 entscheidet sich Björn Otto, seine Karriere zu beenden. Jetzt beginnt sein zweites Leben als Pilot.