: Ewige Helden 2019: Bobsportler Kevin Kuske

Erfolgreichster Bobsportler bei Olympischen Winterspielen

Kevin Kuske galt als einer der schnellsten Anschieber der Welt: Auf einer Strecke von 30 Metern ist er sogar schneller als der Sprintstar Usain Bolt! Mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen ist er der erfolgreichste Bobsportler bei Olympischen Winterspielen. Jetzt will er bei "Ewige Helden" nochmal angreifen!

Kevin sprintete schon mit vier Jahren über die Aschebahn

Kevin Kuske wird am 4. Januar 1979 in Potsdam geboren. Schon in frühen Jahren kommt er durch seine Eltern, dem ehemaligen Speerwerfer Norbert Kuske und die Hürdenspringerin Roswitha Berndt, mit Sport in Berührung. Bereits mit vier Jahren sprintet er zum ersten Mal über die Aschebahn und trainiert vier- bis fünfmal pro Woche spielerisch verschiedene Disziplinen. Mit neun Jahren konzentriert sich Kevin Kuske auf das Leichtathletiktraining und schafft es aufgrund seiner guten Leistungen als Teenager auf das Sportinternat in Brandenburg, in dem schon seine Eltern trainiert haben. 1998 sichert sich Kevin Kuske als Dritter seine erste internationale Medaille bei einer Junioren WM im Sprint. Nach einer lang anhaltenden Verletzung verliert der Läufer allerdings seinen Platz im Leichtathletik-Kader. Sein Fazit aus dem Rückschlag: "Wenn ihr mich hier nicht wollt, beweise ich es euch eben auf einem anderen Weg." So meldet er sich bei den Scouts vom Bobverband. 1999 steigt Kevin Kuske das erste Mal in einen Bob. Im Winter 2000 startet er in seine erste Saison im Weltcup als Anschieber von André Lange – der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City schlagen die Deutschen Lokalmatador USA. "Ich war nicht umsonst lange Zeit der beste Anschieber der Welt. Wenn die Anderen noch Urlaub gemacht haben, war ich schon längst wieder voll im Training", erklärt Kuske. Kuskes Schnelligkeit und Kraft gepaart mit Langes Fahrgeschick machen das Team fast unschlagbar. Im Februar 2003 gewinnt Kuske bei den Bob-Weltmeisterschaften schon seine nächsten Goldmedaillen im Zweier und Vierer zusammen mit André Lange.

Der Name Kevin Kuske ist an der Weltspitze des Bobsports nicht mehr wegzudenken. In Turin gelingt dem Team 2006 ein historischer Sieg: Doppel-Gold für einen deutschen Bob gab es seit 22 Jahren nicht mehr. "Wegen uns wurde sogar die Tagesschau verschoben", erinnert sich Kevin Kuske stolz. Bis 2010 gewinnt Kuske insgesamt vier Mal die Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen. Neben den olympischen Erfolgen räumt er zudem sechs Mal die Goldmedaille und vier Mal die Silbermedaille bei Weltmeisterschaften ab. Nach den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver tritt sein langjähriger Bobpilot André Lange zurück. Thomas Florschütz ist der neue Pilot an seiner Seite. In ihrer ersten Saison 2010/2011 holen sie bei den Europameisterschaften zweifach Silber, doch eine klassische "Anschieber-Verletzung" am Beugemuskel bei Kevin Kuske bremst das frisch zusammengewachsene Team vorerst aus. Nach einigen Höhen und Tiefen, einem Wechsel in den Bob von Maximilian Arndt und seinem freiwilligen Verzicht auf die Weltmeisterschaft 2015, will es Kevin Kuske noch einmal wissen. Er geht 2018 bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang an den Start und erkämpft sich im Vierer-Bob die Silbermedaille: "Für mich war das meine schönste Medaille, weil ich mir die am härtesten erarbeitet habe." Kurz nach den letzten Olympischen Spielen verkündet Kevin Kuske sein Karriereende und beginnt als Athletiktrainer der Bobanschieber am Stützpunkt in Potsdam zu arbeiten.