: Ewige Helden 2019: Fechterin Britta Heidemann

Sie macht Sport seit sie ein Kind ist

Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Europameisterin: Britta Heidemann gelang als erste Degenfechterin in der Geschichte das "Golden Triple"! Jetzt stellt sie sich bei "Ewige Helden" einer neuen sportlichen Herausforderung.

Über den Modernen Fünfkampf zum Fechten gekommen

Britta Heidemann wird am 22. Dezember 1982 in Köln geboren. Mit einer Sportmedizinerin als Mutter und einem Sportlehrer als Vater kommt sie schon von Kindesbeinen an mit Sport in Berührung. Bereits als Schülerin kann Britta Heidemann ihr Bewegungstalent im Friesenkampf unter Beweis stellen. Neben Schwimmen, Laufen, Kugelstoßen und Luftgewehrschießen kommt sie so auch zum ersten Mal mit dem Fechtsport in Berührung. 1995 wird sie im Alter von 13 Jahren Deutsche Meisterin im Friesen-Fünfkampf in ihrer Altersklasse und verteidigt ihren Titel bei den Juniorinnen fünf Jahre in Folge. Ende 2000 konzentriert sich Britta Heidemann nur noch auf das Degen-Fechten und feilt mit Trainer Gabor Salomon beim TSV Bayer 04 Leverkusen intensiv an ihrer Fechttechnik. Bereits Mitte der 1990er-Jahre entdeckt Heidemann ihre zweite große Liebe: China. Neben einem Auslandsaufenthalt in Peking absolviert sie ein Praktikum bei Bayer Peking und begann 2001 ihr Studium der Regionalwissenschaften Chinas an der Universität zu Köln, welches sie 2009 erfolgreich abschließt. Dass sie knapp zehn Jahre später in Peking ihren größten sportlichen Erfolg feiern würde, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

2002, ein Jahr nachdem Britta Heidemann in die Nationalmannschaft aufgenommen wird, bestreitet sie ihre erste Weltmeisterschaft bei den Frauen. Sie kehrt aus Lissabon mit Bronze im Degenfechten zurück. Heidemann mischt als 16. der Weltrangliste an der Weltspitze im Degenfechten mit, und das deutsche Fecht-Team gehört mit ihr zu den Besten der Welt. 2004 folgt Britta Heidemanns erste Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Athen. Zusammen mit ihren Teamkolleginnen Claudia Bokel und Imke Duplitzer gewinnt sie Silber hinter der russischen Mannschaft. 2007 feiert Britta Heidemann bei der Weltmeisterschaft in St. Petersburg ihren bis dato größten sportlichen Erfolg: Gold im Einzel. Nur ein Jahr später ist sie als "China-Expertin" das Aushängeschild der deutschen Olympiamannschaft in Peking – und gewinnt im Finale Gold gegen die Ungarin Ana Branza. Und die Erfolge reißen nicht ab: Nach einem wackeligen Start erkämpft sich die Ausnahmesportlerin Gold bei der Europameisterschaft in Plovdiv (Bulgarien). Mit 25 Jahren schafft Britta Heidemann als erste Fechterin überhaupt: Sie ist Weltmeisterin, Olympiasiegerin und ein Jahr später auch Europameisterin. "Ich fand das richtig toll, alle drei Titel inne zu haben. Da habe ich gedacht: Jetzt kann keiner sagen, dass es Glück ist." Nach dem erfolgreichen "Golden Triple" bleiben 2010/2011 vergleichbare große Siege aus. 2012 erkämpft sie sich in London Olympisches Silber, die erste deutsche Medaille bei diesen olympischen Spielen. Zu ihren letzten großen Erfolgen gehört 2014 die Silbermedaille im Einzel bei den Weltmeisterschaften im russischen Kasan. Im Februar 2018 verkündet Britta Heidemann das Ende ihrer sportlichen Karriere. Der Abschied fällt nicht leicht: "Das war ein Abnabelungsprozess für mich. Am Ende ist es gar nicht so leicht, etwas, das man 20 Jahre lang gemacht hat, einfach so aufzugeben."