Blick auf ihre Karriere : Ewige Helden 2019: Handballerin Nadine Krause
An Nadine Krause kommt im Frauenhandball niemand vorbei: 2006 wird die "Rückraumbomberin" zur Welthandballerin gekürt. Sie ist die einzige Deutsche, der diese Ehre bislang zuteilwurde. Bei "Ewige Helden" will sich Krause mit anderen Top-Athleten in spannenden Wettkämpfen messen!
Handball-Gen wurde ihr mit in die Wiege gelegt
Nadine Krause wird am 25. März 1982 in Waiblingen geboren. Als Tochter handballbegeisterter Eltern wird sie in den Sport hineingeboren. Schon im Alter von vier Jahren fängt sie in ihrem Heimatverein Vfl Waiblingen bei den "Minis" an. "Ich bin mit dem Handball groß geworden“, so Krause. Sie erkämpft sich die Position der linken Rückraumspielerin, die im Handball als "Königsposition" gilt. Für diese Position bedarf es eine enorme Wurf- und Durchsetzungskraft, um sich gegen die Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaft zu behaupten.
1998 gewinnt die 16-jährige Krause mit ihrem Team die Deutsche Meisterschaft in der A-Jugend. Es ist ihr erster großer Sieg, auf den sie auch heute noch gerne zurückblickt. "Ich war so stolz", erinnert sie sich. Nach zwölf Jahren im selben Verein regt sich bei Nadine Krause der Wunsch nach Veränderung. Sie verlässt im darauffolgenden Jahr ihren Verein, zieht ins 400 Kilometer entfernte Blomberg und wechselt zum HSG Blomberg-Lippe. Noch im selben Jahr wird ein Traum für die 17-Jährige wahr: Sie wird in die deutsche Junioren-Nationalmannschaft berufen und landet mit ihrem Team bei den U-17 Europameisterschaften auf dem dritten Platz. Nach einer starken Saison in Blomberg entscheidet sich Nadine Krause für einen Wechsel nach Leverkusen, wo sie 2002 den deutschen Meistertitel der Frauen holt. Der nächste – ganz persönliche – Titel folgt im Jahr 2004, als sie für ihre herausragende Einzelleistung als "Spielerin der Saison" ausgezeichnet wird. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft unerwartet durch eine Wild-Card doch noch bei der WM in Russland (2005) antreten kann, zeigt Krause als selbsternannte "Rückraumbomberin" ihre Torgefährlichkeit. Sie wird nicht nur Torschützenkönigin dieser WM, sondern auch bei der darauffolgenden EM 2006 in Schweden.
In der kommenden Saison wechselt Krause zum dänischen Erstligisten FCK Håndbold. Noch vor Anpfiff ihres ersten Spiels wird ihr eine Ehre zuteil, mit der sie niemals gerechnet hätte: Als erste und bisher einzige deutsche Spielerin wird Nadine Krause 2006 zur Welthandballerin des Jahres gekürt. Ein Jahr später holt sie mit der Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich gegen Rumänien Bronze und sichert sich das Ticket für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Doch schon nach der Vorrunde sind die Spiele für das Team vorbei – die Enttäuschung riesig. "Ich hab mich in eine Ecke verdrückt und geweint", erinnert sich Krause. Zurück in Dänemark ist sie mit ihrem Verein erfolgreicher. 2009 gewinnt der FCK Håndbold den Europapokal. Für Krause ist es der wichtigste Titel, den sie je mit einer Mannschaft gewonnen hat. Da sich ihr Vertrag mit dem FCK Håndbold dem Ende neigt, kristallisiert sich für Krause immer mehr heraus, dass sie zurück nach Deutschland möchte. Im Juli 2010 kehrt sie wieder zu ihrem alten Verein HSG Blomberg Lippe zurück, doch aufgrund einer Verletzung ist sie in der kommenden Saison weniger auf dem Feld, als sie sich wünscht. Allmählich merkt sie, dass ihre Zeit im Profisport bald vorbei sein wird: "Meine Prioritäten haben sich allmählich verschoben." 2012 verkündet Nadine Krause nach ihrer letzten Station in Leverkusen ihr Karriereende. Rückblickend resümiert sie: "Ich kann stolz auf mich und meine Karriere sein."